Einen wunderschönen guten Morgen zum Samstagskaffee wieder mit ein paar schönen Links aus der Strickwelt.

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Auf dem Bild seht Ihr einmal die super Easymütze, für die es vor einem Jahr hier eine gratis Anleitung zum Stricken gab. Ein schnelles Projekt für einen Abend. Darunter liegt meine Lift-it-Mütze, die es jetzt auch bei Sandra im Shop als Strick-Kit gibt.

Ich habe auf Etsy nach schönen Maschenmarkierern zum Verschenken gesucht und diese mit kleinen Norwegerpullover-Anhängern gefunden. Dabei bin ich auch noch über diese Anhänger gestolpert. Meine Güte was man da nicht alles findet! Die perfekte Geschenkquelle auch für StrickerInnen. Ich glaube darüber schreibe ich nochmal gesondert.

Das Oversize Stricken mit den Händen, ohne Nadeln, ist ja offenbar sehr in. Auf Pinterest ist mir diese Decke samt Anleitungsvideo über den Weg gelaufen, sie sieht allerdings unglaublich schwer aus.

Wie bewahrt Ihr eigentlich Eure Garne auf? Auch wenn ich nicht sonderlich viel “horte”, so hat sich gerade in den letzten Monaten doch einiges an Test-Knäueln und Resten angesammelt. Ich könnte ja schon so einen Schrank mit direkter Sicht gut gebrauchen. Jetzt wühle ich nämlich in Schubladen und finde nie was ich gerade suche.

Mir haben es neulich beim Stricktreffen die Handschuhe von Sophia sehr angetan. Hatte ich bei Instagram direkt gezeigt. Da habe ich mal ein wenig gestöbert und diese finde ich auch traumhaft schön. Bei Italian Dish Knits findet Ihr auch ganz viele schöne Handschuhe und Fäustlinge. Vielleicht ist das ein Projektvorhaben für “zwischen den Jahren”.

Susan hat übrigens nach meinem letzten Samstagskaffee Ihre Mustersammlung in Sachen Lochmuster, Spitzentücher und Lace Stricken durchforstet uns einen super Überblick zusammen gestellt. Auch ein Tutorial darüber wie man eine Spizenkante anstrickt hat sie für uns notiert. Vielen Dank! Ich habe mir gerade dieses Buch bestellt und bin neugierig ob es etwas taugt.

Bei Auf den Nadeln ist auch wieder einiges zusammen gekommen, es lohnt sich dort stöbern zu gehen, falls Ihr noch ein paar Minütchen Zeit habt.

Habt ein schönes Wochenende!

Heute habe ich einen Buch-Tip für Euch, der vielleicht mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest gut passt. Denn was könnte für ein kleines Puppen-liebendes Fräulein (oder auch einen Prinzen, der gern mit Puppen spielt) toller sein, als eine coole selbst gestrickte Puppe zu Weihnachten? Mit dem Buch “Strikkedukker” von Arne & Carlos wird das ganz einfach.

Puppen stricken Buch

Ihr findet in dem Buch zahlreiche Anleitungen für Puppen in allen erdenklichen Varianten sowie für das passende Zubehör. Wer mit dem Stricken auf dem Nadelspiel kein Problem hat, kann sich hier intensiv austoben. Vielleicht sollte ich dazu mal die kurzen Nadelspiele ausprobieren, leider besitze ich die noch nicht.

Puppen-stricken

Besonders angetan haben es mir die Mini-Norweger-Pullover. Wie toll sind die denn bitte? Eigentlich gehen sie bei der Größe ja auch schön schnell. Spricht also nichts dagegen. Ähem… ausser vielleicht die fünfzehn anderen Projekte, die noch in meinem Kopf herum schwirren. Aber so ein mini kleiner Pulli zwischendurch…

Arne & Carlos Puppen stricken

Ich finde Arne & Carlos großartig, sie sind unverkennbar und unheimlich inspirierend. Wer lieber Socken strickt, findet in ihrem neueren Buch, dem Strikketøfler, vielleicht passender Geschenkideen!

Strikkedukker | Gestrickte Puppen
von: Arne & Carlos
erschienen im Topp Verlag

Tadaaa! Da ist sie, eine weitere neue Strickanleitung: Mein Diamantschal in dem wunderschönen Garn “Alpaca Merino DK” von Rowan, von dem ich Euch schon so oft vorgeschwärmt habe. Ein absolutes Lieblingsgarn aus Alpaca, Wolle und ein wenig Nylon. Ich hatte mich für die Farbe Oakham entschieden, in diesem Winter ist senf wohl mein neues blau.

Strickanleitung Rowan Alpaca Merino

Ich bin selbst hin und weg von dem Muster und dem Zusammenspiel mit dem so kuscheligen Garn. Es sieht jetzt so perfekt eingepasst aus und hat mir allerdings beim Rechnen etwas Kopfschmerzen bereitet, bis es schließlich in der perfekten Breite und Höhe zu den gewünschten Schal-Maßen passte. Das Muster ist insbesondere auch deswegen so toll, weil es sich ganz ohne Zopfnadel stricken lässt. Es entsteht durch das spezielle Verdrehen und zusammen Stricken zweier Maschen.

Alpaca Merino Rowan

Die Strickanleitung enthält einen Chart, in dem man das Muster auf den ersten Blick erkennen kann. Für all diejenigen, die noch nie einen Chart gelesen haben, habe ich ihn eingehend erklärt und die ersten Reihen in Worte gefasst, so dass man schnell dahinter kommt wie das Chartlesen funktioniert. Ist nämlich absolut keine Hexerei dabei! Gestrickt wird der Schal auf einer 4,5mm Nadel, man benötigt insgesamt 12 Knäuel von dem Garn.

Farben Alpaca Merino DK

Das ist die Farbpalette von Alpaca Merino DK, ihr seht es ist ein neues Garn in dieser Saison, die Farbpalette ist noch nicht allzu groß, deckt aber meiner Meinung nach alle Geschmäcker ab. Von links nach rechts sind das:

  • Medbourne (weiß)
  • Saxon (beige)
  • Trishy (kaffeebraun)
  • ragdale (dunkles grün)
  • oadham (meine Farbe Senf)
  • hoby (lilapink)
  • uppingham (lila)
  • stamford (rostbraun)
  • belvoir (blau, wobei mit einem leichten türkisstick)
  • hambleton (dunkelblau

Ihr findet alle Farben bei Sophia im Shop!

Die Strickanleitung zu diesem Schal gibt es ab sofort in meinem feinen Anleitungsshop. Ich bin gespannt wie Euch der Schal gefällt!

Verlinkt bei RUMS

Endlich komme ich dazu, Euch meine Chainlink-Tunika vom Brooklyn Tweed Knit Along zu zeigen. Ich muss sagen: Es ist ein Teil, das ich leider nicht allzu oft tragen werden, darf ich es trotzdem heute beim “Me Made Mittwoch” vorstellen? Mir gefällt der tatsächliche Schnitt an mir gar nicht. Die Strickanleitung ist super und ich bereue nicht, diese Tunika gestrickt zu haben. Ich habe sehr viel dabei gelernt, Techniken ausprobiert und das Garn “Loft” mag ich sehr und werde es ganz sicher noch einmal verstricken.

Brooklyn-Tweed-Chainlink

Aber der Schnitt ist so gar nicht meins, ich habe das Gefühl, sie ständig zurecht “zuppeln” zum müssen und das zeigt mir einmal mehr, dass ich mich nun endlich einmal mit einem für mich passenden Schnitt beschäftigen muss. Eine Strickjacke oder Tunika, die mir an allen Ecken und Enden so richtig gefällt. Das wäre toll!

Brooklyn-Tweed-Chainlink-KnitAlong

Die Anleitung hat irre viele Raffinessen. Zunächst einmal der gestrickte Zopf, ohne Zopfnadel, der eine Inspiration für meinen Diamantschal ist, den ich Euch morgen samt Anleitung vorstellen möchte. Dann die vielen verschiedenartigen Rippen und natürlich die Form, die durch verschiedene Aufnahmen an den Seiten entsteht. Gestrickt werden zunächst Vorder- und Rückenteil genau gleich. Möglicherweise ist das der Grund, weshalb ich die Art wie sie fällt nicht mag, schließlich sind Rückenmaße und Vordermaße doch unterschiedlich. Dann werden oben die Ärmel angestrickt und schließlich werden rundum die Nähte geschlossen.

Was macht Ihr mit Kleidungsstücken, die Euch am Ende beim Tragen gar nicht gefallen?

Ich habe übrigens auch den Woolspire-Gutschein unter allen Brooklyn Tweed Knit Along Mitstrickerinnen verlost. Gewonnen hat Erdbeerdiamant!

Einen wunderschönen guten Morgen zum Samstagskaffee mit ein paar schönen Links aus der Strick-Welt.

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Eine aufregende Woche liegt hinter mit, denn gleich zwei neue Anleitungen, die XXL-Stola und das Mohair-Blätter-Tuch, sind online gegangen. Ich bin noch immer ganz aus dem Häuschen über Eure positive Resonanz. Das spornt unglaublich an und mein Ideen-Heftchen füllt sich gerade beinahe wie von selbst, wenn ich nur noch schneller stricken könnte!

Es gibt eine weitere tolle Neuigkeit aus der Maschenfein Strickanleitungswerkstatt: Diejenigen von Euch, die am allerliebsten gleich das passende Garn in der richtigen Menge zusammen mit der Anleitung im Strick-Kit oder Häkel-Kit kaufen, finden viele meiner Anleitungen nun nach auch als Strick-Kits bei mir im Shop!

In der kommenden Woche soll es auf Craftsy einen Black Friday Super Sale geben. Ab Donnerstag werden die Kurse stark reduziert sein, wenn Ihr also wie ich gern Strick-Video-Kurse schaut, solltet Ihr vielleicht schon einmal stöbern, welche Kurse Euch interessieren. Bei mittlerweile über 100 Strick-Kursen kann man da schon ein Weilchen stöbern.

Leider finde ich den Original Link nicht, aber ich würde gern mal einen Rand in dieser Art an ein sonst ganz schlichtes Tuch stricken. Sehr schön!

Adventsdeko könnte man auch noch häkeln oder stricken. Ziemlich am Rande des Kitsches, aber ich kann sie mir mit passender Rundum-Dekoration auch schön vorstellen, sind diese gehäkelten Schneeflocken. Wirklich hübsch sind jedenfalls diese gehäkelten Tannenzapfen. Absolut großartig sind natürlich auch in diesem Jahr wieder die Julekuler von Arne & Carlos, die ich letzten Winter Julekuler-strickend hier in Berlin erlebt habe. Wer Gas gibt, schafft es noch den Weihnachtsbaum mit Julekuler zu bestricken. Das passende Buch zeigt viele verschiedene Varianten und Anleitungen.

Aber man kann nicht alles haben und so konzentriere ich mich lieber auf das Stricken einiger weniger Weihnachtsgeschenke, z.B. ein weiteres Patchwork-Tuch.

Habt ein schönes Wochenende!

Ihr habt ihn gestern schon erspäht, meinen neuen senffarbenen Schal mit dem Diamantmuster, zu dem es in der kommenden Woche auch die Anleitung inklusive mehr Fotos geben wird. Manchmal kommt beim Stricken einer laaaangen Maschenprobe einfach etwas wirklich Tolles heraus und im Fall dieses Schals war das so: Ich hatte von Rowan eine große Kiste Garne zum Ausprobieren bekommen und darunter war auch ein helles Knäuel Alpaca Merino DK. Es ist ein total interessantes Garn, weil es in seiner Kettenkonstruktion so anders und so luftig ist. Ich schlug also so ziemlich gleich ein paar Maschen an und verstrickte das ganze Knäuel zu einer langen Maschenprobe mit verschiedenen Musterversuchen. Ich hatte auch direkt ausführlicher darüber geschrieben.

Rowan Alpaka Merino DK

Am Ende kam dieses Diamantmuster heraus und ich war so begeistert, dass ich es kaum abwarten konnte, mein Farbbuch konsultierte, die benötigte Menge Garn ausrechnete, alles aufschrieb und ungeduldig auf das Garn für dieses Projekt wartete.

Rowan-Alpaca-Merino-DK

Das Muster strickt sich sehr leicht, die Anleitung wird einen Chart enthalten und so erkennt man es wirklich sehr schnell. Es kann ohne Zopfnadel gestrickt werden.

Rowan-Diamantschal-Maschenfein

Ich kann es kaum abwarten, Euch nächste Woche noch mehr Bilder zu zeigen. Bei diesem Schal ist wirklich alles toll: Das Muster, die Farbe und das herrlich luftige Garn!

Hier regnet es gerade neue Strickanleitungen, denn ich habe meinen Kleiderschrank ordentlich um Tücher und Schals erweitert. Gestern habe ich ja schon das herrliche Patchwork-Tuch aus Cashmere gezeigt. Die Anleitung dazu schreibe ich Euch in den kommenden Wochen richtig auf, ich stricke nämlich noch ein zweites davon..

Strickanleitungen auf deutsch

Heute zeige ich Euch zwei neue Tücher aus Mohair-Seide. In meinem Fall habe ich Silkhair von Lana Grossa verwendet, aber es gibt auch von anderen Herstellern wie Lang oder Rowan sehr ähnliche Garne, die Ihr nach Belieben nutzen könnt. Schaut einfach auf die Lauflänge, wenn Ihr ein Garn ersetzen möchtet!

XXL-Stola-Mohair-Strickanleitung-Maschenfein

Die XXL-Mohair-Stola wird zweifädig gestrickt (genau wie mein Rautenschal, ich mag den extremen Kuscheleffekt, der dadurch entsteht sehr). Gestrickt mit einer 6mm Nadel, geht das Tuch trotz dieser Größe sehr schnell von den Nadeln. Es wird von der rechte Kante zur linken oberen Spitze gestrickt. Dabei können die Maschen entweder “normal” angeschlagen werden, oder aber (und das empfehle ich) zunächst provisorisch, dann werden sie am Ende als I-Cord abgekettet, das ergibt einen schönen flexiblen Rand. Beide Varianten habe ich in der Anleitung notiert.

Tuch-Blätter-muster-Maschenfein

Das zweite Tuch, das Mohair-Blätter-Tuch wird einfädig auf einer 5er Nadel gestrickt und ist damit sehr viel leichter und luftiger. Ihr verbraucht schon aufgrund der Größe sehr viel weniger Material. Dieses Tuch wird von der unteren Spitze hoch zur Oberkante gestrickt.

Lochmuster-stricken

In beide Tücher ist ein Lochmuster eingearbeitet. Bei der XXL-Mohair-Stola sind es kleine Rauten, die in die jeweils blauen Partien des Schals eingearbeitet werden. Das Mohair-Blätter-Tuch ist komplett gemustert.

Beide Strickanleitungen findet Ihr ab sofort in meinem Shop.

Man munkelt ja, dass der Winter doch noch kommen soll und ich kuschle mich vorsorglich schon einmal in mein schönes neues Cashmere-Tuch ein. Gestrickt im Patchwork-Stil besteht das Tuch aus vielen Dreiecken, die aber nicht aneinander genäht sind. Vielmehr werden für jedes nächste Dreieck Maschen aus dem angrenzenden Dreieck aufgenommen.

Patchwork-stricken

Das erste Dreieck unten wird normal von der Spitze hoch gestrickt. Mit Zunahmen an beiden Seiten. Der Farbwechsel wird dann auch normal weiter gestrickt, nur eben wieder abgenommen. Anschließend werden immer Maschen wieder aufgenommen und Dreiecke weiter gestrickt, mal rechts geneigte Dreiecke, mal links geneigte Dreiecke. Es gibt natürlich auch schon eine Anleitung, allerdings muss ich an der noch ein wenig feilen. Da hab ich auch gleich eine Ausrede, um ein weiteres Patchwork-Tuch als Weihnachtsgeschenk zu stricken. Sobald es auf den Nadeln liegt, zeig ich Euch die nächste Farbkombination.

Patchwork stricken

 

 

Einen schönen guten Morgen zum heutigen Samstagskaffee mit ein paar schönen Links aus der Strickwelt.

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Diesen neuen Poncho-Pullover aus Shibui Garnen finde ich ganz wundervoll! Einzig einen anderen Ausschnitt würde ich mir glaube ich wünschen. Aber dieses Luftige mag ich sehr und würde sehr gut in meinen Kleiderschrank passen.

Ich höre super super gern den Woolful Podcast. Die letzte Folge mit Pam Allen, die hinter den schönen Quince & Co. Garnen steckt, hat mir sehr gefallen. Es ist so schön anzuhören, wie sich das Leben manchmal so fügt…

Bei meinem letzten Stricktreff, holte Heidi ihre alten gestrickten XXXXXL-Nikolaus-Socken heraus, die bald das Schaufenster bei Knit Knit zieren werden. Die fand ich großartig und hab gleich mal ein wenig das Netz nach Nikolaus-Socken durchstöbert. Bei Drops gibt es diese hübsche Anleitung. Die hier ist aber auch toll. Beide müsste man nur in eine XXL-Variante hochrechnen. Wer lieber häkelt, kann sich an diesen Weihnachts-Socken austoben.

Der absolute Oberknaller ist in dem Zusammenhang natürlich der Mini-Adventskalender von Sophia aus kleinen gestrickten Handschuhen. Bei Instagram hat sie die Teile auch gezeigt. Wahnsinn, oder?

Am 1. Advent (29. November) gibt es um 17 Uhr in der DaWanda Snuggery einen speziellen Kino-Abend für StrickerInnen. Wie toll ist das denn? Ich muss ja gestehen, dass ich bei meinem letzten Kino-Besuch nur sehr schwer auf meine Strick-Sachen verzichten konnte. Wenn Stricken, aber nicht nur erlaubt, sondern explizit erwünscht ist, bin ich natürlich begeistert! Ich freue mich sehr über die Einladung von Susi Strickliesel, die dieses Event gemeinsam mit DaWanda organisiert. Unsere Adventsplanung ist noch nicht ganz abgeschlossen, aber vielleicht bin ich auch dabei!

Übrigens: Wir haben gerade mal die Mitte des Monats erreicht und schon fast 50 Beiträge bei Auf den Nadeln gesammelt. Ich freu mich!

Habt ein schönes Wochenende!

Heute möchte ich Euch Jule von Hey Mama Wolf vorstellen, die seit kurzem Ihre handgefärbten Garne in ihrem Etsy Shop Hey Mama Wolf Yarns anbietet. Ihre Garne sind sehr besonders. Sie werden aus der Wolle von Schafen hergestellt, die die Heiden, Deiche und Wiesen in Ost- und Norddeutschland abweiden. Nachdem die Wolle in Tschechien versponnen wurde, wird sie von Jule mit Pflanzenfarben und Pflanzenfarbextrakten handgefärbt. Größtenteils verwendet sie dabei selbst gesammeltes oder biologisch angebautes Pflanzenmaterial.

Ich folge Jule schon seit langer Zeit auf Instagram und habe gespannt auf die Eröffnung ihres Shops gewartet. Nun ist es so weit und ich wollte genauer erfahren wie sie überhaupt zu dem kam, was sie heute tut. Das Lesen ihrer Antworten hat mich so begeistert, dass ich am liebsten einmal beim Färben dabei wäre. Es ist ein unglaublich spannendes Feld und ich wünsche Euch nun viel Spaß beim Eintauchen in diese Welt.

Interview Hey Mama Wolf

Deine Reise zu den Hey Mama Wolf Yarns beginnt eigentlich beim Stricken, denn neben Deinem Unternehmen für handgefärbte Garne bist Du auch leidenschaftliche Strickerin. Wie kamst Du überhaupt zum Stricken?

Die ersten Maschen habe ich mit ca. 10 Jahren gemacht. Meine Großtante nahm mich beiseite und meinte – „Kind, du musst stricken lernen.“ Und ab da strickte ich hauptsächlich für meine Puppen. Richtig stricken gelernt habe ich später bei Bella, einer russischen Einwanderin, in Tel Aviv am Shenkar College. Bella kann alles und brachte uns sehr viel bei. Bei Ihr habe ich Socken stricken quasi auf Universitätsniveau gelernt. Zurück in Berlin lernte ich Tanja Lay von handmade Berlin kennen, die gerade ihren Laden eröffnete. Sie suchte jemanden für Strickkurse. Dort und jetzt im Wollen Berlin biete ich Strickkurse an. Ich würde sagen, durch die Kurse und die wunderbaren Teilnehmerinnen (3 Männer in 8 Jahren!) habe ich tatsächlich am meisten über das Stricken gelernt.

Regionale Wolle

Das Stricken war also auch während Deines Studiums in Textil- und Flächendesign immer Allgegenwärtig?

Ich habe zum Anfang meiner Studienzeit gegenüber der Fadeninsel in Berlin-Kreuzberg gewohnt und war dort Stammkundin (sehr viel später, habe ich dort sogar im Verkauf gearbeitet). Ich habe vor allem in den Kunstgeschichtsvorlesungen gestrickt. Es war stickig und dunkel, der Projektor brummte und das Stricken hat mich wach gehalten.

Im letzten Jahr meines Studiums wurden wir im Betriebswirtschaftsseminar gebeten eine Art Businessplan für das eigene Unternehmen zu schreiben. Ich wusste nicht, wie es aussehen sollte, mein Unternehmen. Aber ich wusste sehr klar, es muss Stricken in der einen oder anderen Weise beinhalten. Der Prof fand das allerdings gar nicht so klar.

Wolle aus Deutschland

Wie kam es dann zur Gründung Deines Labels Hey Mama Wolf? Und wie kam es, dass das Stricken im weitesten Sinne tatsächlich zu Deinem Beruf wurde?

Nach dem Studium wurde ich prompt schwanger. Ich hatte einen kleinen Blog, wo ich hauptsächlich meine Kurse anbot. Und darüber fanden mich wieder und wieder kleine Modedesignerinnen und Kostümbildnerinnen. Als meine Tochter erst 4 Monate alt war, fing ich an Modellanfertigungen zu machen. Es ließ sich wunderbar in den Alltag mit einem Säugling integrieren. Entweder ich führte einen Entwurf aus oder ich entwarf die Strickstücke passend zur Kollektion. Zu meinen bekanntesten Kundinnen gehörte Sarah Illenberger. Zu Anfang fertigte ich die Modelle noch selbst. Nach und nach wurde die Auftragslage so gut, dass ich dazu nicht mehr kam. Einige Strickerinnen erledigten das für mich mit bravour. Zu meinen prominentesten Strickstücken zählen die, die in den Filmen „Cloud Atlas“ und „Der Medicus“ im Kino zu sehen waren. Das war eine wunderbare und spannende Arbeit, die ich sehr gerne gemacht habe.

Garne mit Pflanzen färben

War es dann ein logischer Schritt, dass Du vom Handstricken zum Spinnen und Färben kamst und Dir Dein Material quasi nun selber herstellst?

Ich beschäftigte mich immer mehr mit der Technik des Strickens und Häkelns. Ich wollte in die Tiefe gehen und so kam ich dazu, spinnen zu lernen und mehr über die verschiedenen natürlichen Materialien  zu erfahren. Wochenlang vertiefte ich mich in Bücher über das Material Wolle. Sie ist faszinierend, kann ich nur sagen. Mit einer Freundin begann ich ein Kindermodelabel für Strick zu planen. Die verwendete Wolle sollte regional und ökologisch produziert sein. Möglichst in Deutschland. Wir haben nichts gefunden, dass unseren Ansprüchen genügte und für Kindermode einsetzbar war. Über diese Suche kam ich zu der Idee, diese Wolle selber herzustellen.

faerberknoeterich

Das Spinnen ist ja das eine. Du färbst Deine Fasern ausserdem selbst. Wie kam es denn dazu?

Über das Färben hatte ich mir bis dahin noch gar keine Gedanken gemacht. Zwei Freundinnen sprachen mich unabhängig voneinander darauf an, ob ich mich mit Pflanzenfarben auskenne. Einmal mit dem Färben angefangen, konnte ich nicht mehr aufhören und es war gut, dass ich mich an diesem Punkt so gut mit der Faser auskannte. Es ist erstaunlich, wie diese strahlenden Farben aus teilweise sehr auf den ersten Augenschein unspektakulär aussehenden Pflanzen entstehen. Ich kannte mich auch vorher schon gut mit Kräutern, Bäumen und Blumen aus und so war das Färben mit Pflanzen ein Schritt, in dem sich alles zusammenfügte.

Garne selber färben

Kannst Du uns ein wenig mehr über die pflanzlichen Farben erzählen? Was sind ihre Vorteile gegenüber chemischen Farben?

Pflanzenfarben sind tiefer gehend als chemische Farben, die aus Mineralöl gewonnen werden. Sie verändern sich sehr viel stärker mit den sich verändernden Lichtverhältnissen. Sie sind auch unberechenbarer. Der Standort der Pflanze, die Bodenverhältnisse und das Wetter in dem Jahr haben Einfluss auf das Färbeergebnis. Genauso das verwendete Wasser, die Wetterverhältnisse und die Töpfe in denen gefärbt wird. Das macht es spannend und so kann kein Ergebnis gleich sein und jede Färberin hat ihre Handschrift.

Wie genau funktioniert denn das Färben mit Pflanzen? Erzählst Du uns ein wenig genauer wie das abläuft?

Was besonders spannend beim Arbeiten mit natürlich Materialien ist, ist dass das Ergebnis immer von vielen, vielen Faktoren abhängt. Bei der Wolle wie bei den Pflanzen. Wie war das Wetter in dem Jahr und an dem Tag, wie alt ist Pflanze, zu welcher Jahreszeit wird gesammelt, wie ist die Bodenbeschaffenheit, etc. pp. Gleiches gilt für das Färben an sich. Benutze ich getrocknetes oder frisches Material, ist es ein Emaille oder ein Kupfertopf, färbe ich kalt und mit viel Zeit oder heiß, wie ist das Wetter am Färbetag, usw.

Zuerst wird das Pflanzenmaterial geerntet oder gesammelt und anschließend in Wasser eingeweicht. Blüten werden teilweise nur mit heißem Wasser übergossen, Baumrinden dagegen können einige Tage brauchen. Meist wird das Ganze noch gekocht und dann durch ein Tuch abgeseiht. Dies nennt sich dann die Flotte. Die Wolle muss meistens auch für das Färben vorbereitet werden, das sogenannte Beizen. Das zu färbende Material (das Färbegut) wird mit der Beize zum Sieden gebracht und dann ca. 1 Stunde so gehalten. Das gebeizte und ausgespülte Färbegut kommt später in die abgekühlte Flotte und wird wieder bist zu einem bestimmten Punkt erwärmt. Nach einer Weile abtropfen und trocknen lassen und fertig ist die gefärbte Wolle.

Ein konkretes Beispiel: Der Bioladen bei mir um die Ecke hat öfter Mal Möhrengrün abzugeben. Ich weiche es über Nacht ein und koche es am nächsten Tag aus. Währenddessen beize ich die Wolle. Die Möhrengrünflotte seihe ich durch ein Mulltuch ab, wasche die Wolle aus und warte, bis die Flotte wieder max. 40 °C hat. Dann füge ich die Wolle hinzu und erhitze das ganze wieder.

In dem nächsten Makerist-Magazin, das im Januar erscheint, zeige ich Schritt für Schritt wie mit schwarzen Bohnen gefärbt werden kann.

Garne-selber-färben

Woher beziehst Du die Wolle zum Färben?

Die Wolle kommt aus deutschen Betrieben. Zumeist sind es Kleinstschafhaltungen. Es würde sich für diese Schäfer nicht lohnen, sich zertifizieren zu lassen. Mein zweites Garn ist eine zertifizierte Bio-Wolle. Mein Ziel ist es über kurz oder lang noch ein weiteres Bio-Garn anbieten zu können, das von Betrieben kommt, die ich persönlich ausgewählt habe. So könnte ich meinen Kundinnen klar vermitteln, wo ihr Strickgarn herkommt.

Du hast Dich bewusst für Wolle von deutschen Schafen entschieden. Warum?

Genau so wie ich gern die Geschichte, wie es zu eine bestimmten Farbe gekommen ist erzähle, ist es mir auch bei der Wolle in erster Linie wichtig, was sie mir erzählen kann und nicht, ob sie besonders weich ist. Ich mag die kräftigeren Wollen meist lieber. Sie haben einen anderen Stand und nehmen die Farben ganz anders auf, da sie einen höheren Glanz haben. Und so ist mein eines Garn ein recht robustes. Diese Wolle brauchen die Norddeutschen Schafe einfach auch um das Klima zu vertragen. Das Biogarn ist etwas weicher, aber dennoch mit Charakter.

Die Dinge, die um uns herum wachsen, sind es meist, die uns Gutes tun. Und so kann ich es nicht verstehen, warum wir Wolle kaufen, die dreimal um den Globus geschickt werden muss, um bei uns anzukommen. Die Schafe stehen in Australien, werden teilweise miserabel gehalten. Die Wolle wird dann nach Asien verschifft um dort gesäubert, versponnen und gefärbt zu werden. Geknäuelt wird dann oft irgendwo in Europa, damit sie dann zu günstigsten Preisen in unsere Taschen wandern. Welch eine Verschwendung von fossiler Energie! Wenn ich Wolle kaufe, dann gerne welche, die dort produziert wurde, wo ich sie kaufe. Dann weiß ich genau, sie kommt vielleicht eine lange Strecke zu mir, hat aber vorher nicht schon eine Weltreise gemacht.

Garne von Hey Mama Wolf

Was hast Du für Pläne für die Zukunft von Hey Mama Wolf?

Demnächst werden meine Familie und ich raus aufs Dorf nach Brandenburg ziehen, dort habe ich Platz für eine ordentliche Werkstatt. Ich möchte meine Färberpflanzen selber anbauen und die Möglichkeit haben, das verwendete Pflanzenmaterial über den Kompost wieder dem Kreislauf zuzuführen. Das ist hier in Berlin nur bedingt möglich. Ich möchte im Herbst vor die Türe gehen und nach einem Sturm heruntergefallene Äste und Eicheln zum Färben sammeln können.

Wir möchten in allen Teilbereichen unseres Unternehmens höchste ökologische Maßstäbe ansetzen. Sei es das Papier und die Druckfarben der Anleitungen, das Verpackungsmaterial und die Banderolen für die Knäule, mechanische Waagen statt batteriebetriebener, ein grüner Webhost oder Strom aus regenerativen Quellen. Das klappt nicht alles gleich und sofort, aber wir geben unser Bestes um zum besten Ergebnis zu kommen. Wir sind offen für neue Ideen, was die Nachhaltigkeit unseres Unternehmens betrifft.

Vielen Dank für Deine Antworten, Jule.

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Alle Fotos wurden mir für diesen Artikel von Hey Mama Wolf zur Verfügung gestellt.