Alle Pullover und Strickjacken, die ich bisher für das Fräulein, den Prinzen oder mich gestrickt habe, habe ich von oben gestrickt. Ich weiß, es gibt Strickerinnen, die das ganz klassische “flache Stricken” mit Nähten bevorzugen. Aber ich hasse es, Teile zusammen zu nähen. Und ich finde von oben gestrickte Teile deshalb so toll, weil man sehr schnell sieht wohin die Reise geht. Aber wie strickt man eigentlich einen Pullover von oben? Nina von Knit Knit Berlin zeigt Euch die einfachste Version – den Raglan-von-oben – in einem Video-Kurs bei Makerist. Diese Kurse sind wirklich toll gemacht! Schöne Kulisse, sehr ruhige Atmosphäre und perfekte Kameraeinstellungen, um das Mitstricken ganz einfach machen. Man hat wirklich das Gefühl, bei Nina im Atelier zu sitzen. Diesen schönen Kurs könnt Ihr nun zusammen mit einer kompletten Materialbox bei mir gewinnen!

Raglan von oben stricken lernen

Das Prinzip des Raglan-von-oben ist ganz einfach: Man beginnt den Maschenanschlag am Kragen und teilt die Maschen nach einigen Reihen in Vorder- und Rückenteil, sowie Ärmel ein. Es werden einige Reihen mit einer “Raglan”-Linie gestrickt, an der Maschen zugenommen werden. Anschließend legt man die Ärmel “still”, strickt den Körperteil herunter und nimmt die Ärmel-Maschen später wieder auf. In ihrem Kurs zeit Nina zunächst einmal die allereinfachste Variante, um das Prinzip zu vermitteln:

makerist video stricken

Basierend auf dieser Grundvariante zeigt sie anschließend eine Variante mit Rollkragen, sowie eine Strickjacke. Alle drei Modelle basieren auf dem gleichen Prinzip, alle drei Varianten könnt Ihr mit Nina gemeinsam im Video stricken.

Strickjacka Raglan stricken

Ich habe schon einmal erwähnt, dass ich diese Art Video-Kurse sehr gern anschaue. Ich schaue sie abends während des Strickens, wenn nichts im Fernseher läuft und finde sie sind eine sehr gelungene Alternative zum Buch, wenn sie so gut gemacht sind! Man kann immer wieder zurückspulen, kann sich einfach nur “berieseln” lassen und dabei gemütlich mitstricken. Ich finde das toll! Der Kurs enthält zusätzlich sehr umfangreiches Kursmaterial als PDF zum Nachlesen.

Und nun zur Verlosung für Euch: Zusammen mit makerist verlose ich den Kurs “Raglan von oben: Pullover stricken” im Wert von 26,- Euro inklusive einer kompletten Materialbox im Wert von 60,- Euro! Um zu gewinnen, hinterlasst einen Kommentar bis Freitag, den 3. April 2015 um Mitternacht und erzählt mir, ob Ihr schon einmal von oben gestrickt habt! Ich wähle dann per Zufallsgenerator einen Gewinner aus. Ich wünsche Euch viel Glück!

–> Gewonnen hat Kommentar Nr. 24, Franziska (ohne Blog). Herzlichen Glückwunsch, Du bekommst eine Mail von mir!

Einen wunderschönen guten Morgen zum Samstagskaffee. Ich sitze gleich in Köln mit der lieben Caro beim Frühstück und wir stärken uns für den heutigen h&h-Marathon. Ich lasse Euch ein paar schöne Links zum Stöbern da!

Stricken Inspirationen Ideen

Der März neigt sich dem Ende, schaut unbedingt bei Auf-den-Nadeln vorbei, es kommen immer noch schöne Links dazu. Diesen Janker aus der Sammlung finde ich total toll und zeige ihn hier vor allen Dingen meiner sozusagen-Schwägerin M., die mich neulich fragte, ob man so etwas eigentlich auch stricken könnte.

In Berlin zeigten sich letzte Woche wieder Vorboten des Frühlings, da könnte man sich doch noch schnell ein Frühlingsjäckchen stricken. Also nicht ich, ich hab ja meine Anna auf den Nadeln. Aber falls Ihr noch auf der Suche seid: Andreas Frühlingsjäckchen finde ich wunderhübsch!

Bei meiner Anna habe ich wieder festgestellt, dass hier bald ein Wollwickler einziehen muss. Dieses von Hand gewickle geht mir nämlich gerade kräftig auf die Nerven. Wie macht Ihr das? Da mein Geburtstag vor der Tür steht, beschäftige ich mich mit dem Thema. Auf diversen Blogs bin ich auf diesen Wollwickler gestoßen. Den finde ich schön, aber welche Art Haspel sollte es dazu sein? Eine Kreuzhaspel? Oder lieber eine Schirmhaspel? Was meint Ihr?

Diesen Top-Down-Baby-Cardigan finde ich für den Frühling sehr hübsch. Leider gibt es keine Anleitung dazu, aber so schwierig kann es eigentlich nicht sein.

Und schaut mal, diese verschiedenen Tiermuster für Waschlappen, die stell ich mir auf einer Babydecke niedlich vor.

Wieder einmal einen Überblick über Maschenanschläge (kann man nicht oft genug sehen), nämlich fünf verschiedene Maschenanschläge findet Ihr bei Craftsy.

Vor einiger Zeit hatten wir mal das Thema “attached i-cord”, also die Kordel-Umstrickung z.B. um eine Decke herum. Hier habe ich eine gute Darstellung gefunden und der Text erklärt auch wie man um die Ecke strickt.

Habt ein schönes Wochenende!

Der kleine Prinz hat zwei neue Pullover, beide nach der wirklich simplen, aber ebenso hübschen Anleitung “gathering stripes” der Finnin Vera Välimäki gestrickt.

Stricken für KinderDas Modell ist so einfach, weil es von oben nach unten gestrickt wird. Ohne Nähte. Ein klassischer Raglan-von-oben also. Man beginnt ganz oben am Kragen, der kraus rechts und flach gestrickt wird. Die Runde wird mit einer leichten Überlappung des Kragens geschlossen, dann wird einfach rechts in Runden nach unten gestrickt.

Kinderpullover Raglan von oben

Beim ersten Modell habe ich mich nicht an die Streifen gehalten. Er ist gestrickt aus Zara von Filatura di Crosa. Ich hatte Euch schon erzählt, dass das ursprünglich ein Ufo aus dem letzten Jahr war, das ich kurzerhand geribbelt habe. Gut so! Ich liebe diesen Pulli! Als ich beschloss, zu ribbeln, machte ich mich bei Ravelry auf die Suche nach einem Modell, das zu dieser Wolle passte. So stolperte ich über gathering stripes.

Raglan von oben für Kinder stricken

Weil das erste Modell so ruckzuck schnell ging und sich so leicht nebenher strickte, beschloss ich gleich noch einen hinterher zu stricken. Ebenso aus Zara, weil es wirklich ein sehr schönes Merino-Garn, mit superwash Ausrüstung ist, das sich hervorragend für einen kleinen Herren, der kein Lätzchen mehr tragen möchte, eignet.

Pullover für Jungs stricken

Alle Bündchen sind Rollbündchen, nach gewünschter Länge wird eine Reihe links und dann wieder ein paar Reihen glatt rechts (hier mit einer dünneren Nadel) gestrickt.

Beim zweiten Modell war mir leider das rote Garn ausgegangen und ich wollte für das kleine Stückchen nicht noch einmal nachordern – was soll ich mit noch mehr Resten im Vorrat? Also beschloss ich kurzerhand, senfgelb aufzubrauchen.

Ich mag das!

Ich bin ja sehr gemein, ich weiß. Ich hatte nämlich schon einige Wochen Vorsprung und konnte daher ganz in Ruhe Farbkombinationen für meinen Quicksilver ausprobieren, um mich nun schließlich zu entscheiden. Ich wollte erst ein gedecktes Tuch stricken. So ziemlich grau in grau, aber dann wurde mir klar, dass ja am Ende des KAL Frühling ist (hoffentlich) und da mag man es bekanntermaßen dann plötzlich doch etwas  farbenfroher.

Fin Wolle Alpaka

Von links nach rechts sind das:  TurquoiseOrangelight pinkSteel Blue, Grün. Dazu hatte ich noch einen Rest Sand. Ich finde es ja wirklich sagenhaft wie unterschiedlich die Kombinationen wirken, je nachdem welche Farbe man dann für das Lochmuster verwendet. Ohnehin solltet Ihr unbedingt, auch wenn Ihr Euch für drei Farben entschieden habt, mal die unterschiedliche Wirkung testen, wenn Ihr das Lochmuster in jeweils einer anderen Farbe strickt. Das lohnt sich wirklich, probiert es mal aus! Und macht sowieso unbedingt eine Maschenprobe, ich strick nämlich tatsächlich eine halbe Nadelstärke kleiner.

Knit Along Quicksilver Tuch stricken

Ich lande ja irgendwie immer wieder bei rosa. Ich weiß nicht warum, es zieht mich magisch an. Ich bin auch der Typ Mutter, der früher kategorisch ausschloss, dem Kind – sollte es ein Mädchen werden – jemals rosa was-auch-immer zu kaufen. Und nun… genau…

Knit Along Stricken Tuch

Im nächsten Bild sehr Ihr was ich mit der unterschiedlichen Kombination drei gleicher Farben meine – und deren Wirkung. Oben rechts und Mitte links sind nämlich die exakt drei gleichen Farben nur unterschiedlich kombiniert. Ist es nicht irre wie verschieden die wirken?

Mairlynd Quicksilver stricken Farben

Ich habe mich nun für oben links entschieden! Und ich verlinke mich damit beim WoolspireKAL! Ich bin gespannt auf die anderen Beiträge!

Ich habe schon einige Pullover und Strickjacken für das Fräulein, den Prinzen oder mich gestrickt. Allerdings habe ich bis auf einen freestyle-Versuch (der in diesem zu ribbelnden UFO endete) alle nach irgendeiner Anleitung gestrickt. Ich habe also noch nie wirklich selber gerechnet, höchsten umgerechnet. Ich würde aber gern mal allein drauf los stricken und ein zunächst erstmal ganz einfaches Modell – am besten für den Prinzen, dann geht’s schön schnell – selber berechnen. Ich hab mich daher sehr über das Buch “Pullis stricken lernen” von Babette Ulmer aus dem OZ-Verlag gefreut. Es ist ein wirklich guter Einstieg, um sich Gedanken über das perfekte “Grundgerüst” zu machen.

Pullover stricken lernen

Man bekommt mit diesem Buch nämlich einen guten Überblick über drei einfach Grundschnitte – einen geraden Pullover, einen Raglanpullover und einen Pullover mit Rundpasse. Sie sind alle drei gut erklärt und in einem sehr einfachen Projekt umgesetzt. Die einfachsten Varianten seht Ihr hier in der linken Spalte:

Pullover stricken Grundformen

Basierend auf diesen Grundschnitten werden Varianten angefertigt. Taillierte Pullover, V-Ausschnitt, Strickjacken, Rollkragen, für jeden ist etwas dabei. Es geht in diesem Buch eigentlich nicht darum, den absolut perfekten Schnitt für den eigenen Körper zu berechnen, auch wenn sich ein Kapitel durchaus damit beschäftigt, die eigenen Maße zu nehmen und zu rechnen. Aber es ist ein sehr guter Einstieg, um die verschiedenen Varianten im Kopf oder auf den Nadeln durchzudenken, und sich dem eigenen Wunschpullover zu nähern.

stricken pullover lernen

Das Buch ist auf jeden Fall sehr geeignet für ambitionierte Anfängerinnen, die sich an einen Pullover wagen wollen, die Anleitungen sind wirklich gut erklärt und sehr schön dargestellt.

Stricken von Pullovern

Übrigens habe ich noch nie einen Pullover von unten gestrickt! Sollte ich vielleicht auch mal ausprobieren, oder?

 

Einen wunderschönen guten Samstagmorgen zum Netzgeflüster beim Käffchen. Im Hause Maschenfein scheint es aufwärts zu gehen, Viren wurden endlich bekämpft und das Wetter tut sein übriges, ich komme abends sogar wieder etwas mehr zum Stricken. Und das ist gut so, denn…

Ideen zum Stricken

… drüben auf Woolspire starten wir endlich unseren großen Mairlynd-Woolspire-Knit-Along (KAL)! Melanie Berg hat zwei ihrer Anleitungen auf Woolspire zu einem Kit gemacht und nun gibt es ein Moonraker-Kit und ein Quicksilver-Kit zum Mitstricken während unseres KAL! Wir stricken beide Tücher aus Garnen von Du Store Alpakka. Da ich absolut verliebt in “Fin” (50% Seide, 50% Baby Alpaka) bin, stricke ich den Quicksilver. Neben meinem Kaffeebecher seht Ihr meine Farbproben, ich hatte ja schon ein wenig Vorlauf. Ich kann mich aber trotzdem noch nicht entscheiden. Ein wenig Zeit habe ich ja noch, bis ich das Kit endgültig ordere, denn so richtig starten tun wir mit dem Stricken am kommenden Mittwoch, das ist ein schönes Osterprojekt! Natürlich dürft Ihr aber auch danach jederzeit dazustossen. Ich kaufe übrigens natürlich selber im Woolspire-Shop und der Versand geht wirklich ruckzuck, das schafft man also gut bis Mittwoch.

Und was ich sonst noch so zu erzählen habe:

Felicia hat auf ihrem Blog genau erklärt, wie man einen hübschen Halsausschnitt strickt. Mich hat das sehr inspiriert, ich finde den Kragen nämlich wirklich sehr schön!

Passiert es Euch eigentlich auch manchmal, dass Ihr auf Ravelry eine schöne Anleitung findet, aber das dazugehörige Garn nirgends auftreiben könnt? Des Rätsels Lösung ist die Seite Yarnsub. Bei Eingabe des entsprechenden Garns, bekommt man eine Liste mit möglichen Alternativen. Dabei wird genau angezeigt wie genau das Alternativ-Garn passt oder wo und wie es abweicht. Finde ich sehr brauchbar!

Kennt Ihr eigentlich Ittybitty? Ich spreche leider nur schul-französisch kein französisch, aber sooo schöne Projekte! Die Anleitungen gibt es meist zumindest auch auf englisch, auf Ravelry. Irgendwo muss es auf ihrem Blog dieses Projekt mit der verspielten Raglan-Linie geben, leider finde ich den Original-Link nicht.

In der kommenden Woche ist die Handarbeit und Hobby Fachmesse in Köln. Ich werde Freitag und Samstag dort sein, ist jemand von Euch dabei?

Und wenn Ihr jetzt noch Lust auf Weiterstöbern habt, dann schaut mal wieder bei “Auf den Nadeln” vorbei, dort sind schon viele tolle Projekte verlinkt!

Habt ein schönes, sonniges Wochenende!

Heute kann ich Euch endlich erzählen, weshalb ich bereits im tiefsten Winter – im Januar nämlich – fleißig Ostereier gehäkelt habe, denn die neue deutsche Ausgabe der Mollie Makes ist da! Mit einer kleinen, feinen Anleitung von mir, jippiiieh! Ich zeige Euch dort auf Seite 38 bis 41 wie man diese hübschen bunten Eier häkelt.

Anleitung Ostereier häkeln

Ich habe jeweils zwei verschiedene Farben der Baumwolle “Cotonara” von Jungshans-Wolle verwendet. Junghans hatte mir nämlich ein ordentliches Päckchen Garn mit vielen verschiedenen Farben für meinen Beitrag gesponsert, vielen Dank! Ihr benötigt ausserdem eine Häkelnadel, Füllwatte und eine Wollnadel zum Vernähen des Fadens und schwups, könnt Ihr loslegen.

Häkelanleitung Mollie Makes

Als Anja aka Maki mich im Dezember anschrieb und nach einer österlichen Idee aus dem Hause Maschenfein fragte, musste ich ehrlich gesagt ziemlich lange grübeln und über ein möglichst einfaches, schnelles, aber hübsches Oster-DIY nachdenken. Gehäkelte Eier fand ich dann toll und so habe ich schließlich ziemlich lange rumgehäkelt, um mit diesem Garn die perfekte Eier-Form und vor allen Dingen -Größe zu finden und mich dann mit Carina Häkelmonster beraten, die netterweise auch die finale Anleitung probegehäkelt hat.

Ostereier Anleitung zum häkeln

Die aktuelle Mollie hat aber natürlich auch sonst wieder viele hübsche Ideen zu bieten! Eine tolle Häkelanleitung für den Panda auf dem Cover, ein zauberhaftes Interview mit der Illustratorin Johanna Fritz, eine schöne Strickanleitung für eine Raglanstrickjacke aus Kid-Seta, geknookte Eierwäremer (keine Ausgabe ohne Anjas geliebtes Knooking) und vieles mehr.

Anleitung häkeln Eier

Bis morgen könnt Ihr übrigens drüben bei Caro eine Ausgabe gewinnen! Viel Glück!

Heute entführe ich Euch auf ein Gespräch mit Rililie. Ich habe sie im vergangenen Frühjahr bei ihrem Workshop in einem Berliner Wollladen namens Bouclé kennen gelernt und war begeistert von ihrer Art, sich ihren einzelnen Designs zu nähern. Ihre Modelle hatten mir schon im Vorfeld gefallen und auch die Besonderheit der Details und Techniken waren mir aufgefallen.

In Ihrem Workshop wurde mir klar, warum Rililies Anleitungen so viele Seiten umfassen. Sie sind so detailliert und nicht zum “schnellen” Stricken gedacht, weil Ihre Modelle so raffiniert sind. In jedem einzelnen wendet sie spezielle Kniffe oder Techniken an. Sei es an den Schulter- oder Brust-Partien oder den Ärmeln oder den Bündchen… Speziellere Techniken sind entweder in ihren Anleitungen selber oder aber auf ihrem Blog auf’s Genauste erklärt. Sie macht nämlich bei weitem die tollsten Strick-Tutorials, die ich kenne.

Ich war neugierig und wollte mehr erfahren! Ich freue mich sehr über ihre Antworten und wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!

Rililie Strickdesignerin Interview

Seit wann strickst Du und wie bist Du dazu gekommen?

Ich habe wie die meisten Stricken in der Schule gelernt und so manch grässlichen Schal herzlos zusammengeflickt… dann kam ja ein ziemlich langer Zeitraum in welchem Stricken so gar nicht in Mode war. Und plötzlich, während meines Erasmus-Aufenthalts in Edinburgh, sah ich überall tolle Wolle, Magazine und wundervolle Strickläden, ganz süß dargestellt und mit einer unglaublichen Liebe zum Detail präsentiert!
Es war also einfach Liebe auf dem zweiten Blick.

Dein Blog hat den Zusatz “Knittingtherapy Blog”. Inwiefern ist das Stricken eine Therapie für Dich oder welche Aspekte daran empfindest Du als therapeutisch?

Stricken hatte mich während einer ganz schweren Zeit in meinem Leben begleitet, getröstet und gerettet. Die mechanische, sich wiederholende Handarbeit sowie die Möglichkeit sich auf eine Anleitung zu konzentrieren oder etwas selber herzustellen half mir einen klaren Kopf zu behalten und beruhigte mich.

Ich sage nur das: zu der Zeit habe ich sogar während dem Essen gestrickt!

Rililie-StrickdesignerinLinks: des kleinen Prinzen Schäfchen, bzw. ein Pullover namens
Dessins-moi un mouton. Rechts: der Cardigan MarlOn aus der amirisu Winter Ausgabe

Mittlerweile kannst Du von Deinem Strick-Design leben. Wie kam es dazu und was hast Du vorher gemacht?

Es war purer Zufall und hat sich irgendwie natürlich ergeben. Ich hatte immer schon gerne meine eigenen Projekte gestrickt oder Anleitungen modifiziert und auf Ravelry gestellt. Dann kamen plötzlich Anfragen von Leuten die interessiert waren auch etwas ähnliches zu machen und irgendwie so begann ich dann auch Anleitungen zu schreiben.
Ich hatte nie daran gedacht, dass ich damit auch Erfolg haben könnte und bin sehr dankbar, dass es so gekommen ist!

Von der Idee zur fertigen Anleitung – woher nimmst Du Deine Inspirationen?

Hm… das ist wirklich eine schwere Frage. Es gibt keine wirkliche “Methode”, die man auch nachverfolgen kann, sonst wäre es wahrscheinlich keine Inspiration per se, sondern eher eine wissenschaftliche Arbeit. Die Ideen kommen ganz plötzlich und unverhofft – manchmal auch in ganz unpassenden Situationen wo man sie nicht niederschreiben kann und dann vergisst man auch die Hälfte davon. Zum Glück kommen dann andere nach….
Ich glaube es ist eben wichtig ein Träumer zu sein, aus dem Fenster zu schauen und die Gedanken fliegen zu lassen. Das regt die Kreativität an!

Mütze Rililie stricken
Die Wende-Mütze namens Mrs. Jekyll & Little Hyde mit einer
Lace-Seite (links) und einer sportlichen Seite (rechts),
mit einem gemeinsamen Bündchen. 

Wie lange gehst Du mit Deinen “Ideen” schwanger und wie lange bauchst Du im Endeffekt, Deine fertige Anleitung an Probestrickerinnen zu verteilen?

Es gibt immer viel zu viele Ideen und viel zu wenig Zeit. Deshalb habe ich ein kleines rotes Notizbuch, in dem ich sie nieder zeichne und mir Notizen zu der möglichen Konstruktion mache. Die meisten davon werden sogleich vergessen, manche werden nur teilweise verarbeitet und mit anderen vermischt. Keine der Ideen wird ganz genau so verwirklicht wie sie im Anfangsstadium notiert wird. Erst wenn ich an einem Projekt arbeite entfaltet sich das Design auch.

Es dauert ungefähr zwei Monate bis die Anleitung dann fertig zum Testen ist, manchmal sogar mehr… aber ich glaube, dass ich viel langsamer bin als andere Kollegen (was mich ehrlich gesagt ziemlich ärgert).

Strickdesignerin-rililie

Ich habe das Gefühl, Du verarbeitest in Deinen Designs immer mindestens eine neue spezielle Technik, oder? Bist Du eine Tüftlern? Oder vielleicht im Grunde Deines Herzens eine Mathematikerin, die die Logik hinter den Maschen liebt?

Oh, ja! Ich liebe neue Techniken auszutüfteln und finde diesen Aspekt des Design am interessantesten. Ich war schon immer fasziniert von Studien wie Industrie-Design und davon ergonomische Lösungen zu finden, die auch einer ausgeklügelten Ästhetik folgen. Ich würde aber nicht sagen, dass ich eine Mathematikerin wäre (als Schülerin habe ich Mathe gehasst, wie es sich eben so gehört). Ich bin eher ein Freund der Logik und ein Sherlock-Fan…. und bevorzuge somit die Deduktive Methode in Maschen-Problematiken!

FunkyGrandpa Cardigan-rililie
Der Funky Grandpa Cardigan, schon seines Namens wegen ein absolutes must-knit-Teil. 

In Deinem Workshop bei Bouclé im vergangenen Frühjahr hast Du beschrieben, wie wichtig es Dir ist, dass die Kleidungsstücke ganz individuell der weiblichen Form angepasst werden können. Kannst Du kurz beschreiben was Du damit meinst?

Nun, es interessiert mich das “Grundgerüst” also die individuelle Form, die eben unser Körper ist und dessen eigene beweglichen und unbeweglichen “Bauteile” so gut wie möglich zu respektieren wenn ein Kleidungsstück gestrickt wird.
Das klingt jetzt ganz unmöglich und kompliziert, ist aber ganz einfach und die Meisten machen das sowieso wenn sie ein Kleidungsstück kaufen: Jeder weiß intuitiv was einem steht und was wir eher vermeiden wollen – diese Kenntnis können aber nicht alle auf ihr Strick-Projekt anwenden, obwohl es ja doch die perfekte Möglichkeit ist etwas ganz auf unsere Ansprüche anzupassen. Ich kann in den Anleitungen natürlich nur ansatzweise helfen und folge bestimmten Standard Massen, aber dafür gibt es ja Workshops…, nicht?

Wie sieht Dein Strickalltag aus? Gibt es so etwas wie eine Alltagsroutine?

Zum Glück gibt es keine. Da ich alles alleine mache – also nicht nur Modelle entwerfe, stricke und dann die Anleitung schreibe, sondern auch fotografiere und Artikel für meinen Blog schreibe, Workshops vorbereite, reise, viele emails beantworte und KALs in meiner Gruppe auf Ravelry halte… – kann da gar keine Routine eintreten. Ich springe meist von Einem zum Anderen.
Das einzige das sicher jeden Tag gleich ist, ist dass ich mir morgens eine riesige Tasse Kaffee bereite und mich an den Computer setze – also gar nicht so originell, meine Routine!

Wieviele Anleitungen gibt es mittlerweile von Dir und welches ist Dein absoluter Liebling?

Im Moment sind es 22 und es kommt bald die Nummer 23 dazu. Mein absoluter Liebling ist immer das letzte Projekt, dass ich veröffentliche bzw. bearbeite. Alles Neue hat eben einen ganz anderen Reiz!

rililie-cardigans-stricken
Links: Der Cardigan BeauB, bei dem mit verschiedenen Materialien, hier Merino und Silkhair,
gespielt wird. Die Streifen werden abwechselnd zweifädig und einfädig (nur das Marino-Garn)
gestrickt, die Ärmel zum Schluss nur mit dem Lace-Garn, das macht sie so zart, was für eine tolle Idee! Rechts: der BlueSand Cardigan, der in Anzahl angelegter Projekte auf Raverly gerechnet, das meist-gestrickte Rililie-Design ist.

Im Frühjahr wirst Du beim Berlin Knits Festival einen Workshop geben. Worauf können sich die Besucher freuen?

Ich werde einen workshop halten der “Anatomical Knitting” heissen wird. Die Idee ist den weiblichen Körper auf seine geometrischen Grundformen zu reduzieren und mit dieser Kenntnis (und in Rücksicht auf die eigene, individuelle Morphologie) dann die verschiedenen Top-Down Konstruktionen zu analysieren, so dass man diese nach eigenen Vorstellungen modifizieren kann. In werde dort hoffentlich genauer erklären können, wie man ein Kleidungsstück seiner eigenen Körperform anpassen kann und welche Techniken es gibt, die einem helfen können.

Vielen Dank, liebe Rililie!

Ihr findet Rililie auf Instagram, ihrem Blog oder natürlich auf Ravelry.

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Einen schönen guten Samstagmorgen zum heutigen Strick-Netzgeflüster! Leider, leider fehlt mir in den letzten Wochen schlichtweg die Zeit, schöne Bilder zu machen. Das ändert sich nun (hoffentlich) wieder, ich hab ja noch so viel zu zeigen. Aber heute gibt es erst einmal wie gewohnt, ein paar Links, diesmal aber mit einem ganz bestimmten Thema.

Strickblog Strickinspirationen

Sonja, die einen meiner liebsten Nicht-Strickblogs schreibt, weil sie mich immer wieder zum Nachdenken anregt, erzählt wie sie ihren Konsum in Grenzen hält. Die ersten 7 Punkte lassen sich fast alle wunderbar auf bewussten Garn-Einkauf übertragen. Das Thema heute ist also:

Sinnvoller Garn-Konsum

1) Schwer zu glauben, aber wahr: Ich stöbere tatsächlich sehr wenig in online Shops. Ich bin natürlich viel zu oft auf Pinterest, Instagram und Ravelry unterwegs. Aber in Online Shops suche ich tatsächlich nur sehr gezielt nach einem bestimmtem Garn für das nächste Projekt.

2) Das praktiziere ich auf’s Extremste. Ich schreibe mir auf bzw. speichere auf Ravelry oder an meinen Pinnwänden, welche Projekte ich gern stricken möchte und komme später darauf zurück. Wenn ich dann noch immer von dem Teil überzeugt bin, kommt es auf die To-Knit-List, gekauft wird aber noch immer nicht, denn das tue ich meist erst kurz bevor ich Maschen anschlage.

3) Bei jedem Garn-Kauf überlege ich mir, ob Farbe und Material in meinen Kleiderschrank passen und ob ich auch wirklich ein sinnvolles Projekt im Kopf habe. Klingt komisch? Ha! Reingelegt, das klappt natürlich gar nicht. Ich lasse mich viel zu sehr von meiner Stimmung, schönen Bildern und schönen Garn-Farben leiten. Manchmal muss man eben auch Chancen ergreifen, z.B. wenn Sophia nach Amerika fliegt und mir Woolfolk mitbringt, Ihr erinnert Euch? Dafür habe ich tatsächlich noch immer nicht das passende Projekt gefunden.

4) Mmhhh. Ja… also ganz manchmal schaue ich mir meinen Garn-Vorrat an und überlege, ob ich nicht daraus das nächste Projekt stricken könnte. Aber ganz ehrlich? Meist bleibt das dann beim Schauen und gekauft wird doch wieder. Immerhin kaufe ich meist passende Mengen, daher hält sich mein Garnvorrat doch auch irgendwie in Grenzen.

5) Nein, also der Punkt ist wirklich gar nicht umsetzbar *lach*.

6) Ha! Soweit kommt’s noch!

7) Gute Idee! Verschenken oder verlosen meines übersichtlichen Vorrates wäre vielleicht tatsächlich eine Alternative. Dann wäre auch wieder Platz für Neues. 

In einem Post namens “Why we stash” beschreibt Felicia sehr gut, welche Mechanismen uns zu überflüssigen Materialkäufen verführen. Sie ging sogar soweit, sich selbst einer “Stash Challenge” zu unterwerfen. Alle Posts zur gesamten Serie findet Ihr hier, das ein oder andere Mal habe ich mich sehr ertappt gefühlt!

Wie macht Ihr das so? Habt Ihr größere Garnvorräte oder so gar nicht? Sucht Ihr Euch Projekte nach vorhandenen Garnen in Eurem Vorrat aus?

 

Einen schönen guten Samstagmorgen zur Käffchenrunde! Heute wieder mit ein paar schönen Links rund ums Stricken, denn ich war sehr in Stöberlaune in den letzten Tagen.

Stricken Study Wool hart & honey

Auf dem Bild seht Ihr die dritte Ausgabe von Study, natürlich die Ausgabe über Wolle: Study – The Wool Issue. Ein schönes kleines Heftchen zum Träumen und Schauen. Ich zeige Euch die Tage mehr daraus.

Auf Woolspire habe ich ein paar Ausschnitte aus meinem Interview mit Melanie Berg gepostet und darin unser ganz bald startendes Knit Along erwähnt. Habt Ihr das schon gesehen? Wir werden eines von zwei Tüchern mit traumhafter Wolle stricken, ich kann es kaum erwarten, Euch mehr zu erzählen und zu zeigen für welche Farben ich mich entscheiden werde.

Ich habe mich ja sehr schwer getan, bei der letzten Projektauswahl und bin glücklich, bald meinen Anna-Cardigan anzuschlagen. Aber also ich diese Version von BeauB gestern in den Auf-den-Nadeln-Links sah, schlug mein Strickherz schon wieder höher und ich kann nicht garantieren, dass das dann im kommenden Herbst nicht auch auf meinen Nadeln landet, in genau dieser Kombination aus Cusco und Kid Silk.

Habt Ihr schon einmal einen Raglan-von-oben ohne Anleitung einfach drauf los gestrickt? Die Maschenzunahmen an den Schultern/Armen zu berechnen finde ich nicht schwierig, aber man muss ja so viele Entscheidungen treffen (wie bei jedem Strickstück natürlich)… wenn Ihr Euch selbst einen Raglan-von-oben berechnen wollte, findet Ihr bei Strickpraxis eine super Serie dazu. Wenn englisch kein Problem ist, dann hüpft auch unbedingt rüber zu Fringe Association, da gibt es auch eine großartige Tutorial-Serie zum Thema Raglan-von-oben.

Habt ein schönes Wochenende!