Wir kennen sie doch alle: Die alten Handarbeitsbücher, die man auf Flohmärkten oder in Bücherschränken entdeckt. Oder die im eigenen Regal schlummern, weil man sich einfach nicht trennen mag. In jedem dieser Bücher widmet sich ein Kapitel zuverlässig dem Thema Zopfmuster. Und das nicht ohne Grund: Ob alte Mode oder neue – Zopfmuster sind immer wieder ein Trend.
In dieser Themenwelt zeigen wir euch deswegen ein paar Zopfmusterideen und geben euch passende Strickdesigns an die Hand. Welches Zubehör ihr benötigt? Das erfahrt ihr ebenfalls!
Tausend und ein Zopfmuster

Foto: ©️ Ines Grabner / Maschenfein
Wer in besagten Handarbeitsbüchern blättert, sieht: Die Vielfalt an Zopfmustern ist nahezu unerschöpflich. Ob breit oder schmal, aufwendig verschlungen oder sehr plastisch, mit Noppen oder ohne … Der Kreativität sind quasi keine Grenzen gesetzt.
Das Schöne daran ist auf jeden Fall, dass es immer ein Muster gibt, das sich auch für Anfänger*innen eignet. Die Arbeit mit einer dritten Nadel – der Zopfnadel – erfordert mitunter etwas Übung, ist aber nicht schwer zu lernen. Eine kleine Anleitung findest du in unserem Strickwissen!
Was (fast) alle Zopfnadeln eint, ist eine besondere Form, um die stillgelegten Maschen daran zu hindern, hinunterzurutschen.
Zwei Besonderheiten gibt es da in unserem Produktportfolio: So haben die Yoga Zopfnadeln von Prym einen biegsamen Schaft, der sich flexibel in jede beliebige Form bringen lässt. Durch einen stabilen Drahtkern bleibt die gewünschte Form wie Haken, U-Form oder Welle bestehen.
Die Zopfnadeln von Lantern Moon hingegen sind gerade, haben dafür aber Rillen, die das Verrutschen der Maschen verhindern. Wie immer gilt: Probiert aus, welche Form euch liegt und womit ihr am besten zurechtkommt. Die ganz klassischen Zopfnadeln finden sich zudem gern in Omas Handarbeitskörbchen … 😉

Foto / Grafik: ©️ EMF Verlag
Garne und Farben

Foto: ©️ Ines Grabner / Maschenfein
Neben der Nadel ist natürlich das Garn ein entscheidender Faktor für euer Projekt. Verzichtet besser auf verspielte Effektgarne oder auffällige Farbverläufe. Beides würde sowohl das Stricken erschweren als auch das eigentliche Muster verschlucken.
Nehmt stattdessen lieber Garne, bei denen nicht so viel los ist. Sie sollten also eher eine glatte Oberfläche haben. Aber keine Sorge: Komplett eben müssen sie nicht sein und auch ein wenig Flausch – zum Beispiel in Form eines Beilauffadens – darf sich dazugesellen.
Unsere Tipps für den Start
Wer neu ist im Universum des Zopfmusterstrickens, greift beim Start am besten zu kleineren Projekten. Gerade für Anfänger*innen eignen sich hier Stulpen oder Stirnband. Wer schon Strickerfahrung mitbringt, kann auch zu Projekten wie Slipover oder Schalkragen greifen.

Foto: ©️ Ines Grabner / Maschenfein
“Nur ein Zopf”
Neben Kleinigkeiten, die sich verhältnismäßig schnell stricken lassen, bieten sich aber auch größere Projekte mit nur einem Zopf an. Hingucker sind dann eindeutig die verschlungenen Maschen – das restliche Strickstück hält sich dagegen zurück.
Aufwendig, aber lohnenswert
Wer gerne “in die Vollen gehen” möchte – kein Problem! Denn das ist ja das Schöne am Selbermachen. Für den eigenen Geschmack ist immer etwas dabei. Und gerade bei Designs mit Zopfmustern ist die Vielfalt sehr beachtlich.

Foto: ©️ Sandnes
Ihr könntet zum Beispiel Perl-, Ripp- und Zopfmuster miteinander kombinieren. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber im Maschenfein-Team hat unter anderem der Artisane Cardigan von Sandnes hohe Wellen geschlagen. Die Kombination verschiedener Techniken hat einfach etwas für sich!
Sicherlich erfordern solche Projekte Konzentration und Durchhaltevermögen. Unser Tipp: Lest die Anleitung vor Beginn einmal komplett durch, schaut euch die Strickcharts genau an und markiert euch besonders kniffelige Stellen, damit nichts schiefgeht. Am Ende werdet ihr sehr stolz auf euch sein und ein Strickstück in den Händen halten, das euch lange begleiten wird!
Zöpfe für den Sommer
Etwas einfacher wird es, wenn ihr euch für sommerliche Designs entscheidet. So fallen die Ärmel kürzer aus oder sind gar nicht erst vorhanden. Das Stricken von Zöpfen ist definitiv auch mit pflanzlichen Garnen wie Nepal von Pascuali (60% Baumwolle, 40% Leinen) oder Løvetand von CaMaRose (100 % Leinen) ein Genuss!
Strickstücke mit Zöpfen richtig pflegen
Natürlich brauchen auch eure Strickstücke mit Zopfmuster die richtige Pflege. Zu allererst gilt: Das fertige Stück nimmt – sofern es in der Anleitung nicht anders angegeben ist – unbedingt ein sanftes Bad. Danach geht es auf die Spannmatten. Orientiert euch hier immer an den Angaben der Designer*in und spannt das Strickstück mit Hilfe von Spanndrähten oder Kammnadeln auf die richtigen Maße. Ihr werdet sehen: Erst dann wird sich das Muster richtig entfalten und das Maschenbild schön gleichmäßig werden.
Für die Pflege nach dem alltäglichen Gebrauch eignen sich Fusselrasierer und Bürsten. Bei beiden gilt: Probiert das Ganze vorher an unauffälliger Stelle oder – noch besser – an der Maschenprobe aus. Lieber erst langsam starten, als dass ihr Zöpfe verzieht oder gestrickte Noppen ausleiert.

Foto: ©️ PetiteKnit
Wer von euch traut sich nun an ein Strickdesign mit Zöpfen? Für uns steht fest: Die Arbeit lohnt sich! Mit etwas Übung wird sie euch zudem bald leicht von der Hand gehen. Wir wünschen euch ganz viel Spaß beim Stöbern und Stricken!
1 Kommentar
Liebes Maschenfeinteam
Wie jeden Samstag habe ich heute wieder euren Samstagskaffee genossen. Vielen Dank dafür!
Ich würde gerne wissen, was auf dem Titelbild für ein Modell gezeigt wird.
Freundliche Grüsse
Brigitta