Ich bekomme immer wieder Emails mit der Frage “Welche Wolle sollte ich für eine Babydecke verwenden?”. Die Beiträge über Babydecken hier auf dem Blog rangieren nämlich ganz oben unter den Klickzahlen. Da gibt es die Patentdecke aus dem letzten Sommer, oder meine Babydecke “Mila” im Chevronmuster, oder die gestreifte Babydecke von Cécile. Da dachte ich mir, ich starte mal eine kleine Serie, in der ich Anfängerinnen und ungeübteren Strickerinnen einfach erzähle, wie ich vorgehe, wenn ich eine Babydecke stricken möchte. Und damit das nicht allzu theoretisch bleibt, stricke ich dabei einfach auch gleich eine Babydecke mit!
Die Fragen, die ich Euch während des Strickens beantworten möchte sind: Welche Wolle wähle ich aus und warum? Was brauche ich für Stricknadeln? Wie groß soll so eine Decke sein und wie berechne ich dann wieviele Maschen ich benötige? Wo finde ich schöne Muster? Und mal sehen was mir sonst noch so einfällt oder hier vielleicht gefragt wird.
Zu Beginn meines neuen Projektes “Babydecke stricken” stelle ich mir die Frage nach der Auswahl des Materials. Ich persönlich stricke mittlerweile ausschließlich mit natürlichen Fasern und werde auch für meine Babydecke ein entsprechendes Garn auswählen. Aber es gibt ein paar Faktoren, die Du bei der Auswahl Deines Garns beachten solltest, um am Ende das für Dich perfekte Garn auf den Nadeln zu haben:
Wärme- und Kuschelfaktor
Babys haben es gern warm. Natürliche Fasern sind wärmer als künstliche Fasern, ja selbst Baumwolle hält die kleinen kuschelig wärmer als Acrylfasern. Ich persönlich würde nun also unabhängig von meiner Vorliebe für natürliche Fasern auch für Babydecken immer ein Garn ohne (oder mit möglichst geringem) künstlichen Faseranteil auswählen. Wenn Du Dich für Wolle von Tieren entscheidest, dann achte zusätzlich darauf, dass das Garn wenig fusselt oder haart.
Darüber hinaus soll die Wolle natürlich nicht kratzen, schließlich kommt sie mit zarter Babyhaut in Berührung. Die feinste, vom Schaf gewonnen Wolle ist die des Merinoschafes. Merinowolle kratzt nicht auf der Haut und eignet sich daher hervorragend für Babystricksachen.
Pflege und Waschbarkeit
Wärme ist das eine, aber wie sieht es mit Pflege und Waschbarkeit aus? Junge Mütter haben wenig Zeit, Babysachen von Hand zu waschen. Ich persönlich tue das zwar bei meinen Kindern für ausgewählte Kleidungsstücke, aber auch ich finde es praktischer, die Teile einfach mit in die Maschine zu werfen. Einen Schrank voller Cashmere-Kleidung fänd ich auch äusserst stressig.
Baumwolle ist grundsätzlich pflegeleichter als Schurwolle, es gibt aber auch viele sehr schöne superwash behandelte Wolle, die man problemlos in der Maschine waschen kann, ohne dass sie filzt. Soll Deine Babydecke also maschinenwaschbar sein, dann verwende entweder Baumwolle oder aber waschbare Wolle. Ob eine Wolle waschbar ist, erkennst Du beim Kauf schon auf der Banderole!
Fazit
Die aufgezählten Faktoren schränken Deine Auswahl des Garnes nun sehr ein. Wenn wir auf künstliche Fasern verzichten, gleichzeitig aber nicht möchten, dass die Babydecke zu sehr fusselt oder haart, haben wir die Wahl zwischen einer Baumwolle und einer Merino-Wolle. Damit die Decke auch fertig wird, gleichzeitig aber nicht zu dick wird, sollte sie mit einer Nadelstärke 4mm bis 6mm zu stricken sein.
Ein paar schöne und geeignete Garne für Babydecken habe ich bei mir im Shop versammelt. chau Dir am Besten die Farbpaletten an, denn die Farbauswahl ist natürlich auch ein sehr wichtiger Faktor:
– Baumwolle “Ica” von Lamana für eine Nadelstärke 5 bis 5,5mm
– Merinowolle “Como” von Lamana für eine Nadelstärke 3,5 bis 4,5mm
– Baumwolle-Modal Mischung “Cosma” von Lamana für eine Nadelstärke 5 bis 5,5mm
– Merinowolle “Merino Baby” von Pascuali für eine Nadelstärke 3mm
– Baumwolle-Kaschmir Mischung “Sole” von Pascuali für eine Nadelstärke 3,5 bis 4mm
Für meine Babydecken Karli und Kora habe ich Como verstrickt. Es ist unglaublich luftig und leicht mit einer Lauflänge von 120m auf 25g. Für welche Nadeln bzw. Nadelstärke ich mich entscheiden werde, berichte ich das nächste Mal, dazu muss ich nämlich erst ein paar Maschenproben stricken! Und genau das solltest Du auch tun, bevor Du mit der eigentlichen Babydecke beginnst.