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Wusstest du schon:
In unseren FAQ und der
Strickwissen-Rubrik haben wir
die häufigsten Fragen und
Antworten gesammelt.
Techniken
Die wesentlichen Strick-Grundlagen beherrscht ihr bereits? Dann zeigen wir euch hier weitere Techniken, mit denen ihr jedes Strickstück meistert.

Ärmel stricken

Ärmel in Runden oder in Reihen?

Je nach Anleitung werden Ärmel in Runden oder in Reihen gestrickt. Ärmel, die in Reihen gestrickt werden, müssen am Ende zusammengenäht werden. Dies geschieht oft mit dem sogenannten Matratzenstich. Ihr könnt sie aber auch zusammenhäkeln.

Wenn ihr nahtlose Modelle strickt, werden die Ärmel direkt angestrickt. Danach arbeitet ihr in Runden von der Schulter bis zum Bündchen.

Ärmel stricken mit dem Nadelspiel

Ihr könnt Ärmel natürlich auch mit dem Nadelspiel stricken. Verteilt die Maschen hierfür gleichmäßig auf vier Nadeln und strickt mit einer fünften Nadel die Maschen ab. Achtet hier besonders auf die Übergänge zwischen den Nadeln.

Kurze Rundstricknadeln

Unschöne Übergänge vermeidet ihr, wenn ihr Ärmel mit kurzen Rundstricknadeln und einem sehr kurzen Seil strickt. Hier müsst ihr euch lediglich den Rundenanfang markieren und strickt dann kontinuierlich in Runden bis zum Bündchen.

Magic-Loop-Methode

Ärmel in Runden könnt ihr mit der Magic-Loop-Methode stricken. Hier verwendet ihr Rundstricknadeln mit einem langen Seil und teilt die Maschen in zwei Hälften. Ihr strickt jeweils immer nur eine Hälfte, verschiebt dann die Maschen auf dem Seil und strickt dann die zweite Hälfte.

Alternativ könnt ihr auch mit zwei Rundstricknadeln arbeiten: Hier teilt ihr die Maschen ebenfalls in zwei Hälften und verteilt sie auf den beiden Nadeln.

 

Double Face

Double Face

Mithilfe der Double-Face-Technik werden in einem Arbeitsgang zwei Vorderseiten gestrickt, wobei wie beim Stricken von Jacquardmustern gleichzeitig mit zwei Fäden gearbeitet wird. Dabei entsteht ein zweilagiges Strickstück, die beiden Rückseiten liegen innen. In dieser Technik können mehrfarbige Muster gestrickt werden, ohne dass es wie bei Jacquardmustern unschöne Rückseiten gibt.

Hinweis:

Typisch für das Double-Face-Stricken ist das Fertigen von Positiv-Negativ-Mustern. Ähnlich wie beim Jacquardmuster-Stricken wird auch hier nach einem Zählmuster gearbeitet, wobei ein Kästchen jeweils für
zwei Maschen, nämlich eine Masche der zugewandten und eine Masche der abgewandten Seite, steht. In den Hinreihen werden die vorderen rechten Maschen in den Farben des Zählmusters gestrickt, die hinteren
linken Maschen jeweils in der Kontrastfarbe. In den Rückreihen werden die dann vorne liegenden rechten Maschen als Negativbild der Zählvorlage gestrickt, da diese Seite das Negativ des Musters wird.

Natürlich können auch beim Double Face komplizierte Muster mit speziellen Maschenarten wie Umschlägen etc. gearbeitet werden.

Vordere und hintere Maschen stricken

Beide Seiten werden in einer Reihe gearbeitet, wobei die Maschen der vorne liegenden Reihe in der Regel rechts und die Maschen der hinten liegenden Seite links gestrickt werden, sodass der Strickgrund von beiden Seiten aus gesehen aus rechten Maschen besteht.

Maschenfeiner Tipp:

Als Maschenanschlag eignet sich für Double Face der zweifarbige italienische Anschlag. Dazu die zwei verschiedenfarbigen Fäden zusammenknoten und den italienischen Anschlag ausführen, dabei
ist ein Faden Farbe A und der andere Farbe B, sodass abwechselnd eine rechte Masche in Farbe A und eine linke Masche in Farbe B auf der Nadel erscheint.

Nach rechts geneigte Zunahme

Mit der vorderen Farbe eine nach rechts geneigte Zunahme aus dem vorderen Querfaden stricken: Den Querfaden von hinten aufnehmen und normal rechts abstricken.

Dann mit der hinteren Farbe eine Zunahme aus dem hinteren Querfaden für die Rückreihe stricken. Dazu den Faden von hinten aufnehmen und dann links abstricken. Anschließend normal weiter arbeiten.

Nach links geneigte Zunahme

Mit der vorderen Farbe eine nach links geneigte Zunahme aus dem vorderen Querfaden stricken: Querfaden von vorn aufnehmen und verschränkt stricken. Dann mit der hinteren Farbe eine Zunahme aus dem hinteren Querfaden für die Rückseite stricken. Den Querfaden von vorn aufnehmen und dann links verschränkt abstricken. So erscheinen die
Zunahmen auf Vorder- und Rückseite gegengleich.

Abnahme

Für eine Abnahme werden immer zwei Maschen der vorderen Seite und zwei Maschen der Rückseite zusammengestrickt. Dazu legt man die Masche zwischen zwei vorderen Maschen zunächst auf eine Hilfsnadel hinter die Arbeit. Dann die Abnahme der vorderen Seite (z.B. durch Zusammenstricken) durchführen. Anschließend die Masche der Hilfsnadel zurück auf die linke Nadel legen und die gegengleiche Abnahme für die Rückseite stricken.

Maschen aufnehmen

Maschen an einer Seitenkante aufnehmen

Werden Maschen aus einer Seitenkante eines Strickstücks aufgefasst, ist die zuvor erwähnte Besonderheit zu beachten: Gestrickte Maschen sind meistens breiter als hoch.

Wird aus jeder gestrickten Reihe eine Masche aufgenommen, wird die angestrickte Reihe zu breit. Es entstünde eine Rüsche. Für das Anstricken von Blenden ist es empfehlenswert, zuvor einen Nahtrand zu stricken. Er ergibt für jede Reihe eine feste Masche, aus der gut herausgestrickt werden kann.

Hinweis:

Das Verhältnis von Maschen zu Reihen ist bei kraus gestrickten Strickstücken etwa 1 : 2, bei glatt gestrickten Strickstücken etwa 3 : 4. Das exakte Verhältnis kann anhand der Maschenprobe bestimmt werden.

Maschenfeiner Tipp:

Möchtet ihr in einer Kontrastfarbe weiterstricken, fasst die Maschen zunächst in der vorherigen Farbe auf und stricken Sie erst die nächste Reihe in der Kontrastfarbe. Der Übergang wird so schöner und unauffälliger.

Maschen an runden Kanten aufnehmen

Das Auffassen von Maschen an runden Kanten kann beispielsweise für das Anstricken von Halsbündchen oder Ärmeln notwendig sein.

Um eine möglichst gleichmäßige Rundung zu erzeugen, werden die Aufnahmen aus der Seitenkante und der horizontalen Kante miteinander kombiniert. An geraden, vertikalen Rändern werden aus je vier Reihen drei neue Maschen aufgefasst (bzw. dem selbst errechneten Verhältnis entsprechend), an den horizontaleren Rändern wird pro vorherige Masche
eine neue Masche aufgefasst.

Hinweis:
Selbst erfahrene Stricker*innen sind häufig nicht auf Anhieb zufrieden mit den angestrickten Kanten an runden Ausschnitten. Testet die optimale Anzahl Maschen aus und zögert nicht, die aufgenommenen Maschen zugunsten eines zweiten Versuchs noch einmal aufzulösen.

Maschen aufnehmen

Mit Zu- und Abnahmen könnt bereits unterschiedlichste Formen stricken. Verkürzte Reihen ergänzen die Möglichkeiten der Formgebung. Darüber hinaus kann es aber auch gewünscht sein, Maschen an einer Kante des Strickstücks aufzufassen bzw. aufzunehmen, um beispielsweise eine Blende, einen Kragen oder Ärmel anzustricken.

Je nachdem, wie der Rand des Strickstücks beschaffen ist, werden die Maschen in unterschiedlicher Weise aufgefasst, und es sind für diesen Vorgang einige Besonderheiten zu beachten. Die Aufnahme neuer Maschen kann dabei überall um das und auf dem Strickstück erfolgen: Es ist möglich, aus horizontalen Kanten (einer Anschlags- oder Abkettkante), vertikalen Kanten (den Seitenkanten), schrägen bzw. abgerundeten Kanten oder auch direkt mitten aus dem Gestrick heraus Maschen aufzufassen. Zum Beispiel:

  • Blenden bei Strickjacken
  • Ärmel
  • Halsausschnitte
  • Vorderkanden
  • Umrandungen von Decken
  • Westen
  • Knopfleisten
  • Halsabschlüsse
  • Kragen
  • Borten
  • Rüschen
  • Patchwork
  • Aufgesetzte Taschen

Um Maschen aufzunehmen, wird auf der rechten Seite des Strickstücks (Vorderseite) von rechts nach links gearbeitet.

Wenn ihr bereits einige Stücke oder Maschenproben in glatt rechts oder kraus rechts gestrickt habt, wird euch aufgefallen sein, dass Maschen unterschiedlich breit und hoch sind. Das Verhältnis zwischen Maschenbreite und Maschenhöhe hängt vom gestrickten Muster ab. Glatt rechts gestrickte Maschen erscheinen im Strickbild schmaler als kraus rechts gestrickte Maschen. Zopfmuster ziehen sich häufig sehr stark zusammen, sodass das Verhältnis von Breite zu Höhe gegenüber glatt rechts gestrickten Stücken stark variieren kann.

Maschenfeiner Tipp

Falls sich das Gestrick nach dem Auffassen der Maschen egal an welcher Art Kante zusammenzieht oder kräuselt, wurden zu wenige oder zu viele Maschen aufgefasst. In diesem Fall muss das Aufnahmeintervall (d. h. das Verhältnis der Anzahl der aufgenommenen Maschen zur Randbreite) angepasst werden.

Maschen aufnehmen an horizontaler Kante (Anschlags- oder Abkettkante)

Entlang der Anschlagskante oder der Abkettkante werden Maschen aufgenommen, um in die entgegengesetzte bzw. die gleiche Richtung weiterzustricken. Die Aufnahme der Maschen aus der Kante kann auch dann von Vorteil sein, wenn beispielsweise zur Festigung des Strickstücks eine Naht an dieser Stelle gewünscht ist.

Das Auffassen der Maschen an horizontalen Kanten mit derselben Garnstärke in ein und demselben Muster ist vergleichsweise simpel, denn es wird pro abgeketteter bzw. angeschlagener Masche eine neue Masche aufgenommen. Möchtet ihr mit einer anderen Garnstärke stricken oder ein anderes Muster anwenden, solltet ihr anhand von Maschenproben berechnen, wie viele Maschen des neuen Garns/Musters je einer Masche des ursprünglichen Garns/Musters entsprechen.

Arbeitet euch von rechts nach links entlang der Kante voran, indem ihr mit der Nadel jeweils in eine Masche unterhalb des Rands einstecht und den neuen Arbeitsfaden wie zum Rechtsstricken durchholt. Am Ende wendet ihr die Arbeit und strickt zunächst eine Rückreihe.

Erinnerung: Möchtet ihr an einer Anschlagskante später in die entgegengesetzte Richtung stricken, ohne eine sichtbare Naht zu hinterlassen, wählt einfach den provisorischen Anschlag.

Maschenfeiner Tipp:

An langen Kanten kann es erleichternd sein, sich die Strecken mithilfe von Maschenmarkierern einzuteilen, um die gleichmäßige Verteilung der aufgenommenen Maschen zu gewährleisten.

Maschen innerhalb einer Fläche aufnehmen

Werden Maschen nicht entlang einer Kante, sondern auf dem Strickstück aufgenommen (beispielsweise für eine aufgesetzte Tasche), wird ebenfalls auf der Vorderseite gearbeitet. In diesem Fall ist es am einfachsten, den Faden zunächst mit einer Häkelnadel durch das Gestrick zu holen und auf die Stricknadel zu legen.

Wendemasche als Wickelmasche

Bei dieser Methode wird das Loch der Wendung geschlossen, indem der Arbeitsfaden vor jeder Wendung um die nächste Masche gewickelt wird. Später wird diese Wicklung beim Stricken über die Wendestelle mitgearbeitet.

Mit Wickelmaschen verkürzen in einer rechts gestrickten Reihe

Hebt die nächste Masche wie zum Linksstricken ab. Legt den Arbeitsfaden sodann hinter der abgehobenen Masche herum nach vorn und legt die Masche wieder zurück auf die linke Nadel. Wendet die Arbeit und strickt wie gewohnt zurück.

Grafik © EMF Verlag

Strickt ihr später über die Stelle der Wickelmasche, so führt ihr die rechte Nadel unter der Wicklung hindurch durch die Masche auf der Nadel und holt den Arbeitsfaden für eine rechte Masche hindurch.

Mit Wickelmaschen verkürzen in einer links gestrickten Reihe

Grafik © EMF Verlag

Hebt die nächste Masche wie zum Linksstricken ab (Faden liegt vor der Arbeit). Legt den Arbeitsfaden sodann hinter die Arbeit und die Masche wieder zurück auf die linke Nadel.

Grafik © EMF Verlag

Holt den Arbeitsfaden wieder nach vorn. Wendt die Arbeit und strickt wie gewohnt zurück.

Grafik © EMF Verlag

Strickt ihr später über die Stelle der Wickelmasche, so stecht ihr von hinten unter die ursprüngliche Wickelung ein und hebt diese auf die linke Nadel. Strickt sie dann gemeinsam mit der folgenden Masche links ab.

Steeken

Steeken

Norweger- und Fair-Isle-Muster werden meist in Runden gestrickt, da die Muster dann stets sichtbar sind. Zwar können solche Jacquardmuster genauso gut in Rückreihen mit linken Maschen gearbeitet werden, doch liegen auf den Rückreihen eben die Flotten, die das Muster schwer erkennbar machen und das Stricken dadurch erschweren.

Daher werden gerade diese Muster oft in Runden gearbeitet. Da allerdings Pullover und Jacken Öffnungen (z.B. für Halsausschnitte oder Ärmel) haben, fügt man anstelle der Öffnungen zunächst sogenannte Steekmaschen ein, an denen die Arbeit später aufgeschnitten wird. Um die Schnittkante gegen späteres Aufribbeln abzusichern, wird sie mithilfe der Nähmaschine, Nadel und Faden oder einer Häkelkante fixiert.

Steek mit zwei Häkelkanten absichern

Häkelt rechts der Mitte jeweils den rechten Maschenschenkel der mittleren Steekmasche mit dem linken Maschenschenkel der rechts danebenliegenden Steekmasche zusammen. Achtet darauf, wirklich alle Maschenschenkel der mittleren Steekmaschen zu verhäkeln. Häkelt dann links der Mitte auf dieselbe Art eine Häkelkante und wendet dazu die Arbeit. Sobald beide Häkelkanten gearbeitet sind, könnt ihr die mittleren Stege der Mittelmasche, die zwischen den beiden Häkelkanten hervorlugen bzw. sichtbar sind, einfach aufschneiden. Eine Kante wird versäubert, indem sie nach innen geschlagen, die Knopfleiste oder der Ärmel angestrickt oder angenäht und die Kante innen mithilfe einer Nähnadel festgenäht wird.

Maschenfeiner Tipp

Strickt die jeweils erste und letzte Steekmasche links oder über je zwei Reihen abgehoben, um eine schöne Bruchkante zu erzeugen. Die Steekmaschen werden im späteren Verlauf nach innen geklappt.

Verkürzte Reihen

Formen mit verkürzten Reihen

Verkürzte Reihen stricken bedeutet, die Reihe nicht vollständig, sondern kürzer zu stricken. Dazu wendet man bereits vor Erreichen des Reihenendes die Arbeit und strickt die Reihe wieder zurück.

Die besondere Herausforderung beim Stricken verkürzter Reihen ist, die beschriebene Wendung möglichst unsichtbar ins Gestrick einzufügen.

Verkürzte Reihen werden gestrickt, um…

  • … Blenden an Strickjacken zu formen,
  • … Muster mit unterschiedlichen Höhen in waagerechten Reihen zu stricken (Beispiel: kraus und glatt),
  • … Kleidungsstücke zu formen, z.B. für Brustabnäher, Schulterschrägen oder Fersen (sogenannte „Bumerangferse“ beim Sockenstricken).
Japanische Wendemasche

Das Stricken der japanischen Wendemasche ist die aufwendigste und zugleich unsichtbarste Methode, verkürzte Reihen zu arbeiten. Das Maschenbild wird mit japanischen Wendemaschen am gleichmäßigsten, somit eignet sich diese Methode besonders für Stellen, die später sehr sichtbar sind.

Japanisch verkürzen in glatt rechts gestrickten Reihen

Grafik © EMF Verlag

Strickt wie üblich bis zum Wendepunkt.

Grafik © EMF Verlag

Wendet die Arbeit, hängt einen Maschenmarkierer an den Arbeitsfaden und hebt die erste Masche nach der Wendung wie zum Linksstricken ab (Faden liegt vor der Arbeit).

Grafik © EMF Verlag

Strickt ihr später über die Wendestelle, wird die Wendemasche wie folgt abgestrickt:

Grafik © EMF Verlag

Die Reihe bis zur und einschließlich der Wendemasche rechts stricken. Mithilfe des zuvor angehängten Maschenmarkierers die Schlaufe auf die linke Nadel holen und mit der folgenden rechten Masche zusammenstricken.

Japanisch verkürzen in links gestrickten Reihen

Grafik © EMF Verlag

Strickt bis zum Wendepunkt links und wendet die Arbeit.

Grafik © EMF Verlag

Die erste Masche wird wie zum Linksstricken abgehoben. Hängt einen Maschenmarkierer an den Arbeitsfaden und strickt die Reihe zurück.

Grafik © EMF Verlag

Strickt ihr später über die Wendestelle, wird die Wendemasche wie folgt abgestrickt: Die Reihe bis zur und einschließlich der Wendemasche links stricken. Die darauffolgende Masche wie zum Linksstricken abheben.

Grafik © EMF Verlag

Dann die Schlaufe mithilfe des zuvor gesetzten Maschenmarkierers auf die linke Nadel heben, die eben abgehobene Masche zurück auf die linke Nadel legen und zusammen mit der Schlaufe links zusammenstricken.

Wendemasche als Doppelmasche

Bei dieser Methode wird die Masche der Wendestelle als Doppelmasche gearbeitet, indem sie nach der Wendung abgehoben und übergezogen wird. Die Technik wird in englischsprachigen Anleitungen als „German Short Rows“ bezeichnet. Wichtig ist es, später beide Schenkel der Masche als eine gemeinsame Masche zu zählen und zu arbeiten. Diese Methode eignet sich besonders für strapazierte Strickstücke, da die Wendung auch bei starker Dehnung des Gestricks kaum sichtbar ist.

Grafik © EMF Verlag

Nach der Wendung wird die erste Masche mit dem Faden vor der Arbeit wie zum Linksstricken abgehoben.

Grafik © EMF Verlag

Anschließend den Arbeitsfaden über die rechte Nadel und über die eben gestrickte Masche nach hinten ziehen, sodass beide Maschenschenkel sichtbar werden.

Grafik © EMF Verlag

Dann die Reihe fortführen.

Grafik © EMF Verlag

Wird später über die so gearbeiteten Wendemaschen gestrickt, achtet darauf, die durch die Wendung entstandenen Doppelmaschen als eine Masche abzustricken.

Hinweis:

Findet die Wendung in einer links gestrickten Reihe statt, wird ebenso nach der Wendung die erste Masche (in diesem Fall dann eine rechte Masche) einfach wie zum Linksstricken abgehoben (der Arbeitsfaden liegt vorne). Danach wird der Arbeitsfaden über die Masche nach hinten gezogen.

Verschlüsse

Knopflöcher

Knopflöcher können einerseits mithilfe der Technik des Hilfsfadens wie im vorangehenden Abschnitt erläutert gearbeitet werden. Man kann sie aber auch direkt in die Reihen einstricken.

Bevor ihr euch für eine Art des Knopflochs entscheidet, überlegt euch, wie stark dieses später am Kleidungsstück strapaziert wird.

Knopfloch mit Umschlag

Die einfachste Knopfloch-Methode ist das Stricken eines Umschlags, gefolgt von einer Abnahme (um die so neu angeschlagene Masche wieder auszugleichen). Das auf diese Weise entstehende Loch ist im Verhältnis ziemlich eng (es sei denn, das Garn ist wirklich dick…) und daher nur für sehr kleine Knöpfe geeignet.

Strickt bis zur gewünschten Position des Knopflochs und legt einen Umschlag auf die rechte Nadel.

Die folgenden zwei Maschen werden normal zusammengestrickt.

In der Rückreihe wird dieser Umschlag normal abgestrickt.

Waagerechtes Knopfloch über eine Reihe

Strickt zur gewünschten Position des Knopflochs und hebt die nächste Masche mit dem Faden vor der Arbeit ab.

Legt den Faden wieder hinter die Arbeit und * hebt die nächste Masche ebenfalls ab. Zieht dann die zuvor abgehobene Masche über. Die Schritte ab * wiederholen, bis das Knopfloch die gewünschte Breite erreicht hat.

Arbeit wenden und mithilfe des Kordelanschlags die eben abgekettete Maschenzahl plus eine weitere Masche aufnehmen.

Arbeit noch einmal wenden, die erste Masche abheben und die letzte aufgeschlungene Masche über diese abgehobene Masche ziehen.

Waagerechtes Knopfloch über zwei Reihen

Bis zur gewünschten Position des Knopflochs stricken, dann die für die Breite des Knopflochs nötige Anzahl Maschen abketten und die Reihe beenden.

In der Rückreihe bis zu den eben abgeketteten Maschen stricken, die Arbeit noch einmal wenden und mithilfe des Kordelanschlags die Anzahl der eben abgeketteten Maschen wieder aufnehmen.

Vor der letzten aufgenommenen Masche den Arbeitsfaden vor die Arbeit legen.

Die Arbeit wenden und die Reihe beenden.

Senkrechtes Knopfloch

Die Maschen links der gewünschten Position des Knopflochs stilllegen und zunächst den Teil rechts des Knopflochs weiterstricken.

Anschließend mit einem neu angesetzten Faden die Maschen links des Knopflochs über dieselbe Anzahl Reihen stricken, bevor schließlich über alle Maschen weitergearbeitet wird.

Schräges Knopfloch

Das schräge Knopfloch arbeitet man wie das senkrechte Knopfloch, allerdings werden je nach gewünschter Neigung links und rechts des Knopflochs Maschen ab- oder zugenommen.

Knopflöcher können auch nachträglich noch – beispielsweise durch zierstiche am Rand – verstärkt werden.

Reißverschluss

Reißverschlüsse kommen bei Strickjacken, Kissenbezügen oder Taschen zum Einsatz. Die einfachste Lösung ist es, den Reißverschluss direkt an die Kante mit einem passenden Nähgarn und Rückstichen anzunähen. Je nach Breite des Reißverschlusses lohnt es sich eventuell, ihn auch innen zusätzlich mit gleichmäßigen Stichen zu sichern, um das Umklappen
zu vermeiden. Bedenkt beim Einnähen stets, dass der Reißverschluss in seiner Funktion einiger Belastung ausgesetzt ist und insofern gut sitzen muss.

Platziert das Strickstück auf der einen Seite des Reißverschlusses dicht neben den Zähnchen und steckt es mit ein paar Sicherheitsnadeln fest. Arbeitet mit Rückstichen und näht so das Strickstück am Reißverschluss fest.

Sichert die Kante des Reißverschlusses von innen mit kleinen Stichen, um das Umklappen zu verhindern.

Maschenfeiner Tipp

Wascht sowohl euren Reißverschluss als auch das fertig gestrickte Kleidungsstück unbedingt einmal separat voneinander, bevor ihr ihn einnäht. Meist läuft er nämlich beim Waschen ein wenig ein. Es könnte
ansonsten passieren, dass sich die Blende kräuselt, wenn ihr das Kleidungsstück später wascht.

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