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persönlich
für dich da

Wusstest du schon:
In unseren FAQ und der
Strickwissen-Rubrik haben wir
die häufigsten Fragen und
Antworten gesammelt.
Grundwissen / Basics
Nachdem ihr die nötige Anzahl Maschen für euer Strickstück angeschlagen habt, geht es an das eigentliche Stricken dieser Maschen. Basis dafür sind rechte und linke Maschen. Beherrscht ihr diese beiden Typen, könnt ihr bereits erste Strickstücke herstellen. Außer den einfachen Grundmaschen, den rechten und den linken Maschen, gibt es einige spezielle Maschenarten. Sobald ihr das Prinzip verschränkter und abgehobener Maschen sowie der Umschläge verstanden habt, könnt ihr euch auch an kompliziertere Strickmuster wagen. Strickt ihr ein Projekt in Reihen, so wendet ihr die Arbeit jeweils am Ende einer Reihe und strickt die Maschen auf der Rückseite wieder zurück. In Strickanleitungen lest ihr Anweisungen für die Hinreihen sowie für die Rückreihen. Projekte wie Handschuhe, Socken, Loops oder je nach Modell auch Pullover oder sogar Strickjacken werden in Runden gestrickt. Kleinere Runden arbeitet man dabei mit einem Nadelspiel, sehr kurzen Rundnadeln oder in der Technik der Zauberschlinge („Magic Loop“). Für große Runden verwendet ihr Rundnadeln in den entsprechenden Längen.

In Reihen stricken

Randmaschen

Besondere Aufmerksamkeit kommt beim Stricken in Reihen den Randmaschen zu. Wie diese gestrickt werden, beeinflusst zum einen das Aussehen und die Elastizität des Randes. Zum anderen hängt davon auch ab, wie und ob Maschen später aus diesem Rand aufgenommen werden können.
Achtet beim Lesen einer Anleitung darauf, ob die Designerin oder der Designer die Ausführung und Art der Randmaschen in der Anleitung beschreibt oder ob sie zusätzlich angeschlagen werden müssen. Wenn nicht anders erwähnt, sind die Randmaschen in der Regel in der Anleitung bzw. in der dort genannten Maschenzahl enthalten.

Nahtrand

Foto © EMF Verlag

Beim Nahtrand werden die Randmaschen glatt rechts gearbeitet, also in den Hinreihen rechts und in den Rückreihen links gestrickt. Dies ergibt einen festen Kettmaschenrand, der zu empfehlen ist, wenn Strickstücke später zusammengenäht werden sollen oder wenn eine Blende angestrickt wird.
Hinreihen: rechts…rechts
Rückreihen: links…links

Knötchenrand

Auch der Knötchenrand ergibt einen festen Rand. Er eignet sich besonders zum Herausstricken von rechten Maschen. Verschiedene Varianten des Knötchenrands sind möglich:

1. Variante: Einfacher Knötchenrand
Ergibt ein Knötchen für zwei Reihen. In jeder Reihe wird die erste Masche ungestrickt wie zum Rechtsstricken abgehoben und die letzte Masche rechts gestrickt. Der einfache Knötchenrand eignet sich für Arbeiten, die kraus rechts gestrickt werden.
Hinreihen: rechts abheben…rechts
Rückreihen: rechts abheben…rechts

Foto © EMF Verlag
Foto © EMF Verlag

2. Variante: Fester Knötchenrand
Wird auch als doppelter Perlrand bezeichnet. Die Randmaschen werden stets rechts gestrickt, es entsteht ein Knötchen in jeder Reihe.
Hinreihen: rechts…rechts
Rückreihen: rechts…rechts

3. Variante: Schweizer Rand
Entspricht dem festen Knötchenrand in linken Maschen. Er empfiehlt sich dann, wenn der Rand möglichst unelastisch sein soll, z.B. für angestrickte Blenden, die beim Annähen von Knöpfen nicht ausleiern dürfen.
Hinreihen: links…links
Rückreihen: links…links

Foto © EMF Verlag

Lochrand

Foto © EMF Verlag

Der Lochrand ergibt einen elastischen Rand. Nach bzw. vor den Randmaschen werden in der Hinreihe Umschläge platziert, die in der jeweils folgenden Rückreihe mit den Randmaschen zusammengestrickt werden.
Hinreihen: rechts, Umschlag…Umschlag, rechts
Rückreihen: Masche und Umschlag links zusammenstricken… Masche und Umschlag links zusammenstricken.

Kettrand

Der Kettrand ergibt einen lockeren und schönen Rand. Die Randmaschen werden je nach Variante in Hin- oder Rückreihe abgehoben und nur in jeder zweiten Reihe gestrickt. Durch das Abheben erscheinen die Randmaschen größer und erstrecken sich stets über zwei Reihen.

1. Variante
Hinreihen: links abheben (Faden vor der Arbeit)…links abheben (Faden vor der Arbeit)
Rückreihen: rechts verschränkt…rechts

Foto © EMF Verlag
Foto © EMF Verlag

2. Variante
Hinreihen: rechts verschränkt…rechts
Rückreihen: links abheben (Faden vor der Arbeit)…links abheben (Faden vor der Arbeit)

3. Variante
Beide Reihen: links abheben (Faden vor der Arbeit)…rechts

I-Cord-Randmasche

Die I-Cord-Randmasche ergibt ein dem Kettrand ähnliches Resultat.

1. Variante
Hinreihen: Die ersten beiden Maschen links abheben (Faden vor der Arbeit)…die letzten beiden Maschen links stricken.
Rückreihen: Die ersten beiden Maschen rechts abheben (Faden hinter der Arbeit)…die letzten beiden Maschen rechts stricken.

Foto © EMF Verlag
Foto © EMF Verlag

2. Variante
Hinreihen: Die ersten beiden Maschen rechts abheben (Faden hinter der Arbeit)…die letzten beiden Maschen rechts stricken.
Rückreihen: Die ersten beiden Maschen links abheben (Faden vor der Arbeit)…die letzten beiden Maschen links stricken.

Patentrand

Der Patentrand ist ein besonders elastischer Rand.

Hinreihen: rechts verschränkt, links abheben (Faden vor derArbeit), rechts…rechts, links abheben (Faden vor der Arbeit),rechts.
Rückreihen: links abheben (Faden vor der Arbeit), rechts, links abheben (Faden vor der Arbeit)…links abheben (Faden vor der Arbeit), rechts, links abheben (Faden vor der Arbeit).

Foto © EMF Verlag

Pikotrand

Der Pikotrand ergibt einen dekorativen Abschluss, man bezeichnet ihn manchmal auch als „Mäusezähnchen-Rand“.

Foto © EMF Verlag

Hinreihen: Zwei oder mehr Maschen aufstricken und gleich wieder rechts abketten…die letzte Randmasche im Muster stricken.
Rückreihen: Zwei oder mehr Maschen aufstricken und gleich wieder links abketten…die letzte Randmasche im Muster stricken.

Je nach gewählter Variante können die Ränder sehr unterschiedlich wirken. Dies ist bei offenen Kanten, aber auch für eine eventuelle spätere Aufnahme von Maschen aus dem Rand relevant.

Rechts stricken

Strickt ihr ein Projekt in Reihen, so wendet ihr die Arbeit jeweils am Ende einer Reihe und strickt die Maschen auf der Rückseite wieder zurück. In Strickanleitungen lest ihr Anweisungen für die Hinreihen sowie für die Rückreihen.

Zum Arbeiten von glatt rechts gestrickten Strickstücken werden die Maschen in den Hinreihen, also auf der Vorderseite, stets rechts gestrickt. In den Rückreihen, auf der Rückseite also, strickt ihr die Maschen hingegen links. Sie erscheinen dann nämlich auf der Vorderseite wieder als rechte Maschen.

Fotos © EMF Verlag

Kraus rechts bedeutet, dass sowohl die Hin- wie auch die Rückreihen ausschließlich mit rechten Maschen gestrickt werden.

Maschenfeiner Tipp

Verwendet auch für das Stricken von Reihen für größere Strickprojekte Rundnadeln. Die zum Teil sehr große Maschenzahl findet dann auf dem Nadelseil Platz. Die Arbeit wird einfach am Ende der Reihe gewendet.

In Runden stricken

Nadelspiel

Projekte wie Handschuhe, Socken, Loops oder je nach Modell auch Pullover oder sogar Strickjacken werden in Runden gestrickt. Kleinere Runden arbeitet man dabei mit einem Nadelspiel, sehr kurzen Rundnadeln oder in der Technik der Zauberschlinge („Magic Loop“). Für große Runden verwendet ihr Rundnadeln in den entsprechenden Längen.

Nadelspiele bestehen aus vier, fünf oder sechs Stricknadeln mit je zwei spitzen Enden. Beim Stricken mit dem Nadelspiel werden die Maschen gleichmäßig auf drei, vier oder fünf Nadeln verteilt. Mit der jeweils freien Nadel strickt man die Maschen von der nächsten Nadel ab.

Foto © EMF Verlag

Achtet beim Maschenanschlag darauf, dass sich die Maschen nicht verdrehen. Ordnet die Nadeln beim Stricken so an, dass beide Spitzen derjenigen Nadel, von der gerade abgestrickt wird, oben liegen.

Den Rundenbeginn könnt ihr euch mithilfe eines Maschenmarkierers oder eines kontrastfarbenen Fadens kennzeichnen. Ihr erkennt ihn allerdings auch stets am Anfangsfaden, der an dieser Stelle herunterhängt.

Maschenfeiner Tipp

Ein häufiges Problem beim Stricken mit dem Nadelspiel sind die sogenannten „Leitern“, die zu lockeren Übergänge zwischen den Nadeln. Um diese zu vermeiden, strickt ihr stets die erste Masche extra fest, oder ihr versetzt jeweils die letzte Masche, indem ihr sie auf die nächste Nadel nehmt und dann erst abstrickt. Auf diese Weise werden die Zwischenräume unsichtbar.

Nadelspiele gibt es in verschiedenen Längen. In der Regel werdet ihr 20cm lange Nadeln verwenden. Je nach Radius der Runde aber auch kürzere oder längere Varianten.

Rundstricknadel

Projekte wie Handschuhe, Socken, Loops oder je nach Modell auch Pullover oder sogar Strickjacken werden in Runden gestrickt. Kleinere Runden arbeitet man dabei mit einem Nadelspiel, sehr kurzen Rundnadeln oder in der Technik der Zauberschlinge („Magic Loop“). Für große Runden verwenden Sie Rundnadeln in den entsprechenden Längen.

Größere Runden strickt ihr mit einer Rundnadel, deren Seillänge zum Radius Ihres Strickprojekts passt. Ist das Seil zu lang, könnt ihr die Runde nicht schließen, ist es zu kurz, haben nicht alle Maschen der Runde Platz auf dem Seil. Wenn ihr ein Nadelsystem benutzen, könnt ihr auch mehrere Seile miteinander verbinden. Die Nadelhersteller haben die Nützlichkeit besonders kurzer Rundnadeln erkannt. So gibt es mittlerweile sogar extra kurze Rundnadeln, die ihr für das Stricken von Socken und Ärmeln verwenden könnt.

Foto © EMF Verlag

Schlagt die gewünschte Anzahl Maschen mit der Rundnadel an. Wendet die Arbeit nicht, wie ihr es beim Stricken in Reihen tun würden, sondern schließt die Runde, indem ihr nun mit der allerersten angeschlagenen Masche einfach weiterarbeitet. Achtet darauf, dass sich die Maschen beim Schließen der Runde nicht verdrehen.

Maschenfeiner Tipp

Um die Stufe zu vermeiden, die beim Schließen der Runde häufig entsteht, gibt es einen Trick. Nehmt dazu dazu beim Schließen der Runde die erste Masche ungestrickt auf die rechte Nadel und hebt die letzte Masche der Anschlagskante über diese erste Masche hinweg auf die linke Nadel. Zieht den Faden fest, setzt den Maschenmarkierer zur Kennzeichnung des Rundenbeginns und beginnt mit dieser platzierten Masche als erste Masche der Runde. Auf diese Weise werden die erste und letzte Masche dicht miteinander verankert, man sieht den
Übergang nicht mehr.

Zauberschlinge / Magic Loop

Projekte wie Handschuhe, Socken, Loops oder je nach Modell auch Pullover oder sogar Strickjacken werden in Runden gestrickt. Kleinere Runden arbeitet man dabei mit einem Nadelspiel, sehr kurzen Rundnadeln oder in der Technik der Zauberschlinge („Magic Loop“). Für große Runden verwenden Sie Rundnadeln in den entsprechenden Längen.

Strickt ihr auch kleinere Runden lieber mit einer Rundnadel anstatt mit einem Nadelspiel, so empfehlen wir euch die Technik der Zauberschlinge. Dafür zieht ihr das lange Seil einer Rundnadel aus der Mitte der Runde heraus. Man nennt die Zauberschlinge auch “Magic Loop”.

Foto © EMF Verlag

Schlagt die gewünschte Anzahl Maschen an und schiebt sie zur Seilmitte. Aus der Mitte der Maschen holt ihr nun das Seil als Schlaufe heraus.

Foto © EMF Verlag

Schlagt die gewünschte Anzahl Maschen an und schiebt sie zur Seilmitte. Aus der Mitte der Maschen holt ihr nun das Seil als Schlaufe heraus.

Foto © EMF Verlag

Habt ihr die erste Reihe fertig abgestrickt, schiebt diese Maschen nun zur Mitte des Seils und die anderen Maschen auf die linke Nadelspitze.

Foto © EMF Verlag

Nach diesem Prinzip arbeitet ihr stets halbe Runden weiter.

Maschenarten

Abgehobene Maschen

Abgehobene Maschen, auch Hebemaschen genannt, werden einerseits bei der Abnahme von Maschen und andererseits für sogenannte Hebemaschenmuster eingesetzt. Werden diese Muster zweifarbig gearbeitet, heißen sie auch Mosaikmuster. Beim Abheben der Masche wird dabei entweder wie zum Linksstricken oder wie zum Rechtsstricken in die Masche eingestochen und diese dann, ohne sie allerdings abzustricken, auf die rechte Nadel gehoben. Der Arbeitsfaden wird dabei je nach Muster vor oder hinter der Arbeit mitgeführt.

Wichiger Hinweis

Ein häufiger Fehler betrifft die Position des Arbeitsfadens beim Abheben der Masche. Dieser wird nämlich nicht AUF der Nadel abgelegt, wodurch automatisch eine Zunahme stattfinden würde. Beim Abheben der Maschen wird der Faden stets VOR oder HINTER der
abgehobenen Masche mitgeführt.

Eine Masche rechts abheben

Grafik © EMF Verlag

Hebt eine Masche rechts ab, indem ihr wie zum Rechtsstricken in die Masche einstecht, sie aber ungestrickt auf die rechte Nadel hebet. Die gelbe Masche und die rote Masche wurden beide abgehoben, einmal mit dem Faden vor der Arbeit und das andere Mal mit dem Faden hinter der Arbeit. Ihr erkennt daran, dass die Maschen rechts abgehoben wurden, dass der rechte Maschenschenkel nun hinter der Nadel liegt.

Eine Masche links abheben

Grafik © EMF Verlag

Hebt eine Masche rechts ab, indem ihr wie zum Rechtsstricken in die Masche einstecht, sie aber ungestrickt auf die rechte Nadel hebt. Die gelbe Masche und die rote Masche wurden beide abgehoben, einmal mit dem Faden vor der Arbeit und das andere Mal mit dem Faden hinter der Arbeit. Ihr erkennt daran, dass die Maschen rechts abgehoben wurden, dass der rechte Maschenschenkel nun hinter der Nadel liegt.

Hochgezogene Maschen

Eine hochgezogene Masche erzeugt eine Raffung im Gestrick. Für glatt rechts gestrickte Stücke arbeitet ihr die hochgezogene Masche auf der Rückseite.

Grafik © EMF Verlag

Strickt dazu bis zu der gewünschten Position und holt anschließend eine tiefer liegende Masche hoch auf die linke Nadel.

Grafik © EMF Verlag

Strickt diese hochgezogene Masche dann zusammen mit der nächsten Masche ab.

Maschen verkreuzen

Wenn ihr zwei Maschen miteinander verkreuzen möchtet, gibt es einen Trick, mit dessen Hilfe ihr die Verkreuzung auch ohne Zopf- oder Hilfsnadel durchführen könnt.

Maschen rechts verkreuzen

Grafik © EMF Verlag

Mit der rechten Nadel in die erste und zweite Masche auf der linken Nadel einstechen…

Grafik © EMF Verlag

… und die Maschen rechts zusammenstricken, aber …

Grafik © EMF Verlag

… beide Maschen erst noch auf der linken Nadel liegen lassen.

Grafik © EMF Verlag

Die erste Masche auf der linken Nadel erneut rechts stricken …

Grafik © EMF Verlag

… und anschließend beide Maschen von der linken Nadel gleiten lassen.

Maschen links verkreuzen

Möchtet ihr zwei Maschen nach links verkreuzen, könnt ihr ebenfalls nach diesem Prinzip vorgehen.

Grafik © EMF Verlag

Die zweite Masche auf der linken Nadel verschränkt rechts stricken (also durch den hinteren Maschenschenkel einstechen), …

Grafik © EMF Verlag

… dabei aber diese und die erste Masche noch auf der linken Nadel liegen lassen.

Grafik © EMF Verlag

Mit der rechten Nadel nun verschränkt (also durch die hinteren Maschenschenkel) in beide Maschen einstechen …

Grafik © EMF Verlag

… und diese verschränkt zusammenstricken.

Grafik © EMF Verlag

Beide Maschen von der linken Nadel gleiten lassen.

Maschenfeiner Tipp

Ihr könnt die Verkreuzung je nach gewünschtem Effekt auch ein wenig anders ausführen. Variante: Die zweite Masche wie gehabt rechts verschränkt stricken, dann die erste Masche normal rechts stricken und beide Maschen von der linken Nadel gleiten lassen.

Rechte und linke Maschen

Nachdem ihr die nötige Anzahl Maschen für euer Strickstück angeschlagen habt, geht es an das eigentliche Stricken dieser Maschen. Basis dafür sind rechte und linke Maschen. Beherrscht ihr diese beiden Typen, könnt ihr bereits erste Strickstücke herstellen.

FADEN UND NADELN RICHTIG HALTEN

Die Art, Nadel und Faden in den Händen zu halten und zu stricken, unterscheidet sich von Stricker*in zu Stricker*in. Während die eine beim Abstricken einer Masche beide Hände bewegt, hält die Nächste eine der beiden Hände still. Der Dritte wickelt den Arbeitsfaden um den Mittelfinger anstatt, wie für euch möglicherweise gewohnt, um den Zeigefinger, und der Vierte hält den Faden auf englische Art gleich in der rechten anstatt (wie bei uns üblich) in der linken Hand. Die Unterschiede in Haltung, Bewegung und Fadenspannung sind auch der Grund dafür, weshalb das Strickbild und die jeweilige Maschenprobe sich so stark unterscheiden können – abhängig davon, wer strickt. Mit ein wenig Übung werdet ihr schnell die für euch bequemste Haltung beim Stricken herausfinden. Aber auch fortgeschrittene Stricker*innen sollten ab und an die Haltung und die Spannung des Fadens überprüfen und an ihrer eigenen Technik feilen.

Kontinentale Strickmethode – linkshändiges Stricken

Foto © EMF Verlag

In Deutschland wird der Faden üblicherweise in der linken Hand gehalten und über den Zeigefinger geführt.

Foto © EMF Verlag

Wie die Fadenspannung am gleichmäßigsten gelingt, ist dabei jedem selbst überlassen.

Englische / Amerikanische Strickmethode, rechtshändiges Stricken

Foto © EMF Verlag

Im englischsprachigen Raum ist es üblich, den Arbeitsfaden in der rechten Hand zu führen.

Foto © EMF Verlag

Der Faden wird dann mit dem rechten Zeigefinger um die
Nadelspitze gelegt.

Hinweis:

Bei beiden Methoden ist die Strickrichtung dieselbe, sie unterscheiden sich lediglich dadurch, dass der Arbeitsfaden einmal über den rechten und bei der anderen Methode über den linken Zeigefinger geführt wird.

RECHTE MASCHEN

Grafik © EMF Verlag

Unabhängig davon, wie und in welcher Hand ihr den Arbeitsfaden haltet, die rechte Masche wird stets gleich gestrickt. Dazu wird mit der rechten Nadel von vorn in die nächste Masche auf der linken Nadel eingestochen. Der Arbeitsfaden wird danach von oben ergriffen und durch die Masche gezogen. Die neue Masche befindet sich somit auf der rechten Nadel,
die ursprüngliche Masche lasst ihr von der linken Nadel gleiten.
Kontrolle: Die neue Masche liegt wieder so auf der Nadel, dass der rechte Maschenschenkel vorn und der linke Maschenschenkel hinten liegt.

LINKE MASCHEN

Grafik © EMF Verlag

Zum Stricken einer linken Masche haltet ihr den Arbeitsfaden vor der Arbeit. Stecht mit der rechten Nadel von rechts in die nächste Masche auf der linken Nadel ein. Legt den Arbeitsfaden von oben nach unten um die Nadel herum und holt die Nadel zusammen mit der neuen Masche durch. Die ursprüngliche Masche lasst ihr von der linken Nadel gleiten.
Kontrolle: Die neue Masche liegt wieder so auf der Nadel, dass der rechte Maschenschenkel vorn und der linke Maschenschenkel hinten liegt.

MASCHEN RICHTIG ERKENNEN

Mit der Zeit werdet ihr die Maschen auf der Nadel und im Gestrick erkennen. Doch gerade zu Beginn kann man schnell den Überblick verlieren. Habe ich nun gerade eine linke oder eine rechte Masche gestrickt?
Rechte Maschen erkennt ihr anhand des kleinen „V“ unter der Nadel und auch im Gestrick. Linke Maschen liegen wie ein Balken quer. Bei allen „normal“ gestrickten Maschen auf der Nadel liegt der rechte Maschenschenkel stets VOR der Nadel und der linke dahinter. Im Gegensatz dazu gibt es „verschränkte“ Maschen, die wir euch hier zeigen.

Grafik © EMF Verlag

Glatt rechts: Eine einzelne rechte Masche ist hell blau eingefärbt. Anhand der rosa eingefärbten Maschen zählen wir vier gestrickte Reihen. Dunkelblau eingefärbt sind vier nebeneinanderliegende rechte Maschen.

Grafik © EMF Verlag

Glatt links: Dies ist die Darstellung der Gegenseite, rechte Maschen ergeben auf der Rückseite linke Maschen.

Grafik © EMF Verlag

Kraus rechts: Hier werden alle Reihen (Hin- und Rückreihen) stets rechts gestrickt. So erscheinen die Reihen auf einer Seite jeweils abwechselnd rechts und links. Die rosa Masche ist auf dieser Vorderseite eine linke. In der darüberliegenden Reihe ist die hellblau eingefärbte Masche, von vorne betrachtet, rechts gestrickt. Blau und Rosa zählen demnach zwei Reihen. Dunkelblau dargestellt sind ebenfalls zwei Reihen und jeweils vier Maschen.

Rechte Maschen erscheinen auf der Rückseite des Strickstücks als linke Maschen, linke Maschen umgekehrt als rechte Maschen. Habt ihr dieses Prinzip erst einmal verinnerlicht, fällt es euch nicht mehr schwer, rechte und linke Maschen auch auf der Nadel zu unterscheiden.

Tiefer in / zwischen Maschen einstechen

Tiefer gestochene Maschen erzeugen keine Raffung im Gestrick, sondern eine Schlaufe darauf.

Grafik © EMF Verlag

Stecht dazu einige Reihen tiefer in eine Masche ein. Diese kann je nach gewünschtem Effekt direkt unter der eigentlich nächsten Masche oder aber leicht nach links oder rechts versetzt liegen.

Grafik © EMF Verlag

Holt den Arbeitsfaden durch und strickt ihn (wenn in der Anleitung nicht anders beschrieben) mit der kommenden Masche zusammen verschränkt rechts ab.

Hinweis

Tiefer gestochene Maschen werden als dekorativer Effekt oft auch glatt rechts Gestricktem gearbeitet.

Umschläge

Für einen Umschlag führt ihr den Arbeitsfaden um die rechte Nadel, bevor ihr die kommende Masche abstrickt. Umschläge werden für Lochmuster sowie für Maschenzunahmen verwendet.

Ein Umschlag hat zur Folge, dass ihr an dieser Stelle eine Masche zugenommen habt. Wenn die Anzahl der Maschen allerdings gleich bleiben soll, müsst ihr gegengleich innerhalb der Reihe eine Abnahme stricken.

Zwischen zwei rechten Maschen

Grafik © EMF Verlag

Legt den Arbeitsfaden von vorn über die rechte Nadel und strickt die folgende Masche normal rechts ab.

Zwischen zwei linken Maschen

Grafik © EMF Verlag

Legt den Arbeitsfaden von vorn über die rechte Nadel und führt ihn weiter nach vorn, bevor ihr dann hinter dem Arbeitsfaden in die folgende Masche einstecht, um diese links abzustricken.

Mehrere Umschläge arbeiten

Grafik © EMF Verlag

Möchtet ihr mehrere Umschläge unmittelbar nacheinander arbeiten, wickelt den Arbeitsfaden einfach entsprechend oft um die rechte Nadel. In der folgenden Rückreihe strickt ihr den ersten Umschlag dann stets im Muster (in einer Linksreihe also links, in einer Rechtsreihe rechts) und den zweiten Umschlag entsprechend entgegengesetzt (also
rechts bzw. links).

Maschenfeiner Tipp

Ein Umschlag muss nicht notwendigerweise ein Loch im Gestrick erzeugen! Um ein solches Loch zu vermeiden, wird der Umschlag in der Rückreihe nicht normal, sondern verschränkt abgestrickt.

Verschränkte Maschen

Verschränkte Maschen werden bewusst verdreht gestrickt, das Maschenbild wirkt durch diese Drehung etwas plastischer.

Rechte Maschen verschränkt stricken

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Haltet den Arbeitsfaden hinter der Nadel. Dann führt ihr die rechte Nadel anstatt von links vorn von rechts hinten in die nächste Masche ein und holt den Arbeitsfaden durch. Verschränkte Maschen liegen anschließend verkreuzt im Maschenbild.

Linke Maschen verschränkt stricken

Grafik © EMF Verlag

Um eine linke Masche verschränkt zu stricken, legt ihr den Arbeitsfaden wie für eine normale linke Masche vor die Nadel. Führt die rechte Nadel hinter dem hinteren Maschenschenkel ein und holt den Arbeitsfaden durch.

Normal gestrickte Maschen und verschränkt gestrickte Maschen erkennen und unterscheiden

Das unbewusste Stricken verschränkter Maschen ist der häufigste Fehler bei Anfängern. Kontrolliert eure Maschen ganz einfach: Während bei normal gestrickten Maschen der rechte Maschenschenkel stets VOR der Nadel liegt, befindet sich bei verschränkt gestrickten Maschen der rechte Maschenschenkel HINTER der Nadel.

Zöpfe stricken

Zopfmuster entstehen durch das gruppierte Verkreuzen von Maschen. Sobald mehr als zwei Maschen miteinander verkreuzt werden, kommt die Zopfnadel (auch Hilfsnadel) zum Einsatz.

Beispiel: die Verzopfung von drei Maschen über die darauffolgenden fünf Maschen. Die Arbeitsanweisung in einer Anleitung würde folgendermaßen lauten:
3 Maschen auf einer Hilfsnadel vor die Arbeit legen, 3 Maschen rechts, 2 Maschen links, dann die 3 Maschen der Hilfsnadel rechts stricken.

Grafik © EMF Verlag

Drei Maschen auf einer Zopf- oder Hilfsnadel vor die Arbeit legen.

Grafik © EMF Verlag

Die folgenden drei Maschen rechts stricken und die Hilfsnadel derweil vor der Arbeit ruhen lassen.

Grafik © EMF Verlag

Dann die nächsten zwei Maschen links stricken …

Grafik © EMF Verlag

…und schließlich die Maschen von der Hilfsnadel rechts stricken. Falls es euch einfacher erscheint, könnt ihr die Maschen dazu auch zunächst auf der linken Nadeln platzieren.

Grafik © EMF Verlag

Im Muster weiterstricken, wie in der Anleitung angegeben.

In der Strickanleitung wird stets angegeben …

  • …wie viele Maschen auf der Zopfnadel zu platzieren sind,
  • …ob die Maschen auf der Zopfnadel hinter oder vor die Arbeit gelegt werden,
  • …wie viele der folgenden Maschen zu stricken sind,
  • …ob diese rechts oder links gestrickt werden,
  • …wie (ob rechts oder links) die Maschen von der Zopfnadel wieder abgestrickt werden.

Maschen und Reihen im Zopfmuster lesen

Gerade bei Zopfmustern, die sich über viele Reihen erstrecken, kann man schnell den Überblick darüber verlieren, wie viele Reihen denn nun seit der letzten Verzopfung gestrickt wurden. Es ist also hilfreich, wenn man die Reihen auch innerhalb von Zopfmustern gut zählen lernt.

Foto © EMF Verag

An der Stelle, an der Maschen verzopft werden, entsteht unweigerlich ein kleines Loch. Dieses kleine Löchlein hilft euch beim Zählen der Reihen. Zieht das Muster ein wenig auseinander. Zählt dann die Reihen oberhalb des Lochs. Die erste dieser Reihe stellt die letzte Verzopfungsreihe dar. Diese zählt ihr also nicht mit. In der Abbildung sind von der Verzopfung abgezählt 5 Reihen zu erkennen.

Zopfnadeln gibt es je nach Hersteller in zwei bis drei Stärken. Wählt eine Stärke, die in etwas der genutzten Stricknadelstärke entspricht.

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